3 Punkte, die ich in der Selbstvermarktung lernen musste

Hat dir schon mal jemand folgenden Satz ins Ohr geflüstert?

Zeig dich authentisch im Netz und gewinne dank Sichtbarkeit mehr Kunden. 

Es klingt so einfach, oder? Dann kommt das Leben dazwischen - mit all den Ängsten und tagtäglichen Aufgaben usw.

Mich selbst grault es beispielsweise vor Kaltakquise. Small Talk in kleinen Runden liegt mir. Bewege ich mich auf meinem Fachterrain, vertrete ich locker meine Meinung. Von daher schien es mir auf den ersten Blick super easy, mich im Netz über einen Blog, Facebook und Co. zeigen. Zumal ja meine Themen:

  • Content-Marketing,  
  • Unternehmensblog
  • Personal Branding und 
  • Businessnetzwerke

sowieso mit Präsenz im Netz zu tun haben. 

ABER ... ja, es gibt ein "Aber". Auch bei mir. Ich bin gestrauchelt. Ich habe mich selbst blockiert. Warum?! 

Ich hatte das Gefühl, ich muss mich permanent im Netz zeigen ... auf Facebook posten, Bilder auf Instagram hochladen usw. ... und auch immer wieder mit klugen Sprüchen mein Angebot zeigen. Schließlich biete ich ja "Social-Media-Marketing" an und muss zeigen, wie das funktioniert.  

Es gab nur eine Krux an der Sache oder eigentlich mehrere: 

  1. In meinen Augen findet das Leben nicht im Netz statt. Demzufolge ist meine Lust begrenzt, permanent online zu sein.
  2. Andere sind - gefühlt - präsenter als ich und oft einen Ticken schneller.
  3. Ich komme mir blöd vor, mich in der Öffentlichkeit selbst zu filmen und dabei kluge Sachen und Marketingtipps zu sagen.

1. Punkt: Das Leben findet nicht im Netz statt.

Mein Leben  mein Spielfeld  meine Grenzen  600 x 400

Mein Leben, mein Spielfeld, meine Grenzen! 

  • Tabuthemen legt jeder selbst fest. In 2er Gesprächen erzähle ich nur begrenzt aus meinem Privatleben. Ich höre lieber zu und stelle Fragen. Warum sollte ich im Netz permanent zeigen, was ich mache oder denke und wo ich gerade mit wem unterwegs bin? 
  • Arbeits-vs. Privatleben: Jeder von uns spielt mehrere Rollen – Mutter, Tochter, Partner, Freundin etc. ...  Ich lasse die privaten Rollen im Netz außen vor, wenn ich es will. Aber wenn ich beruflich sichtbar sein will, muss ich mich im Berufskontext zeigen und mein Wissen preisgeben
  • Ich lege fest, wie oft und lange ich online bin. Es muss nicht täglich sein, aber kontinuierlich und relevant für andere. 

Seit diesen Einsichten fühle mich weniger getrieben, permanent „geistreiches“ zu posten, zu teilen oder bei anderen zu kommentieren und omnipräsent zu sein ... Ich blockiere mich selbst nicht mehr und habe mir – so blöd es klingt – ein Stück Freiheit zurückerobert.

2. Punkt: Stoppe das Vergleichen mit anderen

Ich habe mein Leben, beruflichen Erfolge und Online-Aktivitäten permanent mit anderen Menschen verglichen. Oft habe ich mich gefragt: 

  • Warum bekommen die das gebacken und ich nicht?
  • Warum ist der schon dort, obwohl er/sie sich viel später mit bestimmten Dingen beschäftigt hat?
  • Dazu wurde doch schon alles im Netz gesagt. Was soll ich dazu noch beitragen?
  • ... 

Der Vergleich mit anderen hat mich blockiert. Gerade im beruflichen Vorankommen. 

Heute betrachte ich Menschen als Inspiration und übernehme Dinge, die ich klasse finde. Ich passe die Sachen an, sodass sie für mich funktionieren. 

Ich schaue nicht mehr wie die Kaninchen auf die Schlange, sondern gehe meinen eigenen Weg, und zwar in meinem Tempo.

Themenfokus 600 x 400

Ich hatte oft die Situation, dass ich an einem Blogartikel gearbeitet habe und schwups meldete sich jemand anderes zu Wort. Mit identischer Thematik! Die Folge war: Ich ließ den Artikel liegen ... 

Inzwischen mache ich das nicht mehr, sondern arbeite weiter an dem Thema. Vielleicht gehe ich auf einen Aspekt tiefer ein oder beleuchte das Thema aus einer anderen Perspektive oder oder oder ...

Oft kam ich vor lauter konsumieren nicht ins Handeln. Ich ging  auch auf eine Online Detox Kur, d. h. 

  • Abmeldung von Newslettern,
  • Austreten aus Gruppen,
  • Entfolgen von Fanseiten
  • etc.

Warum? Einfach um meinen Fokus auf wesentliche Dinge zu lenken, der Informationsflut zu entgehen und mich vom Blick auf die Konkurrenz zu lösen

3. Punkt: Da Leben beginnt außerhalb der Komfortzone

Kunden gewinnen, bedeutet verkaufen: ohne Verkauf keine Kunden. Damit muss sich jeder von uns beschäftigen und seinen Weg finden.

2 Aspekte, die für mich hier ins Spiel kamen:

  • Verkaufen heißt Köder auswerfen. Und der Köder muss bekanntlich dem Fisch schmecken. ;)
  • Dirk Kreuter sagte mal auf einem Vertriebsseminar: Die Schlagzahl bestimmt den Erfolg.

Will ich mich oder mein Unternehmen auf einem bestimmten Gebiet als Experte zeigen, muss ich Köder auswerfen. 

Und ja, je mehr Köder - also Schlagzahl -, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass mich Leute wahrnehmen. Ob ich das nun schreibend tue, oder per Podcast oder per Video oder oder oder - das ist meine Sache. 

Wenn ich mich bewusst gegen bestimmte Formate entscheide, sollte ich zumindest mal den Grund dafür hinterfragen. Denn vielleicht will ich einfach innerhalb meiner Komfortzone bleiben.

Leben beginnt au  erhalb der Komfortzone 600 x 400

Ich selbst habe mich beispielsweise gegen Videos gewährt. Meine Begründung: Ich mag Videos selbst nicht und lese viel lieber.

Das stimmt so weit. ABER es war nicht mein wirklicher Beweggrund. 

Die nackte Wahrheit: Ich hatte eine Scheißangst vor der Kamera zu stehen. 

Nicht aus fachlichen Gründen. Ich weiß, was ich kann.  Nee, viel simpler: Ich hatte Angst vor Anfeindungen, weil ich ein paar Kilo zu viel habe und man ja bekanntlich in Videos nach noch mal 10 Kilo mehr ausschaut ... und ich hatte Angst vor kritischen Kommentaren bezüglich der Professionalität meiner Videos. 

Aber hey, jeder von uns fängt irgendwann mal an. Insofern ist der Schritt zu mehr Sichtbarkeit im Netz ein Schritt aus der Komfortzone. Auch für mich.

Wie zeigst du dich und wie gehst du mit den eigenen Hürden/ Ängsten um? Ich freue mich über deinen Kommentar.

4 Kommentare

  • Klasse, aufrichtig und vieles treffend!
    Das spricht für eine starke Persönlichkeit mit außergewöhnlichem Mut. Mein Respekt!
    Vieles, von dem du sprichst, kenne ich persönlich bei mir und auch bei vielen Netzwerk-Freunden.
    Das Problem ist, sich nicht aufrichtig dem Problem zu stellen.
    Wenn ich deine Zeile lese, sehe ich mit inneren Augen eine erfahrene Frau, die es weiß, wovon sie spricht. Das ist das, was dich ausmacht und Menschen hilft, eigenen Weg zu gehen.

    Dankende und liebe Grüße mit besten Wünschen
    Soheila


  • Liebe Soheila,

    vielen Dank für Deine netten Worte und schön, Dich hier zu lesen. Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg bei Deinem Weg :)

    Liebe Grüße Nicole

  • Ein super Artikel, Nicole. Ich habe mich auch etwas entschleunigt und bin aus dem ständigen “Wettposten” bei Instagram sehr stark zurück getreten, da es auch nicht unsere Zielgruppe anspricht. Zum Videothema ging es mir genauso wie dir. Ich hab mir viel zu viele Gedanken über mein Äußeres gemacht - das im Video grundsätzlich keine Rolle spielt, sondern die Inhalte. Als ich mich dann getraut habe die Komfortzone zu verlassen, war es beim zweiten Video auch gar nicht mehr so schlimm ;)
  • Servus Anna,
    vielen Dank für dein Kommentar. Das klingt doch nach einer tollen Entwicklung bei dir bzw. euch :) Ich selbst übe noch mit den Videos und so langsam will ich mich mit Videoschnitt und Co. beschäftigen :)
    LG nicole

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