6 Irrtümer über Content Recycling (die dich Zeit und Geld kosten)

Tauschst du alte Dinge sofort gegen neue aus? Oder versuchst du, Dinge zu reparieren und mehrfach zu nutzen?

Mein Opa hat noch vieles repariert, wiederverwendet oder umfunktioniert. Nicht aus Geiz – sondern aus Cleverness. Er wollte Geld sparen, Ressourcen schonen und für schlechte Zeiten vorsorgen.

Was hat das mit deinem Marketing zu tun? Mehr als du denkst.

Viele Coaches und Beraterinnen machen einen teuren Fehler: Sie erstellen ständig neue Blogartikel, neue Social-Media-Beiträge, neue Inhalte. Von Grund auf. Immer wieder.

Das ist wie wegwerfen und neu kaufen. Dabei könntest du das Vorhandene einfach aufbereiten und mehrfach nutzen.

Ich nenne das Content Recycling. Du nimmst deine bestehenden Artikel und hauchst ihnen neues Leben ein – für Social Media, Newsletter oder sogar digitale Produkte wie E-Books, Checklisten oder Online-Kurse.

Inhaltsverzeichnis: 

Meine Philosophie: Einmal schreiben, mehrfach nutzen

Ich erstelle ausführliche Artikel für meine Website. Nicht weil ich so gerne schreibe, sondern weil Google längere, informative Texte liebt. Diese Artikel helfen mir, gefunden zu werden.

Aber dann nutze ich jeden einzelnen Artikel mehrfach:

  • Ich ziehe Zitate für LinkedIn-Beiträge heraus
  • Ich erstelle Grafiken mit den wichtigsten Tipps für Instagram
  • Ich nehme kurze Videos für Reels auf
  • Ich fasse mehrere Artikel zu einem E-Book zusammen
  • Ich verschicke Ausschnitte in meinem Newsletter

Ein Artikel = 10 bis 20 verschiedene Beiträge. Das ist clever. Das spart Zeit. Und das funktioniert.

Du willst mehr darüber wissen? Hier findest du meinen kompletten Leitfaden zu Content Recycling.

Irrtum 1: "Ich verliere Follower, wenn ich Content recycle"

Das höre ich ständig: "Nicole, wenn ich dasselbe Thema mehrfach bringe, langweilen sich meine Follower doch!"

Hier ist die Wahrheit: Content Recycling bedeutet nicht zwingend, dass du dasselbe Posting immer wieder veröffentlichst. Und auch das kannst du mit etwas zeitlichen Abstand unbesorgt tun, da 1) niemals alle Follower 100 % deiner Beiträge sehen und 2) deiner Followerschaft in der Zeit gewachsen ist.

Was Content Recycling wirklich bedeutet

Du nimmst einen Artikel (oder auch Social Media Beitrag), den du bereits geschrieben hast, und bereitest ihn anders auf. Du greifst einen Abschnitt heraus. Du änderst das Format. Du wechselst die Plattform.

Beispiel 1:

  • 5 LinkedIn-Beiträge mit einzelnen Tipps
  • 3 Instagram-Karussell-Posts
  • 1 Checkliste zum Download

Die Angst, Follower aufgrund der Wiederverwendung deiner Inhalte zu verlieren, ist wirklich unbegründet. Du gewinnst Reichweite hinzu.

Irrtum 2: "Alle konsumieren Inhalte auf die gleiche Weise"

Bloß weil du bestimmt eine bestimmte Content-Art, wie beispielsweise Texte bevorzugst, können lange Artikel auf andere Menschen absolut abschreckend wirken.

Warum?

Weil sie vielleicht nicht gerne lesen, und den Content viel lieber als Video oder Social Media Post konsumieren.

Wenn du lange Beiträge in kurze Content-Formate runterbrichst und auf Social-Media-Kanälen, wie Instagram, LinkedIn oder Pinterest veröffentlichst, zeigst du deine Expertise einem neuen Publikum.

Einige Nutzer konsumieren wahrscheinlich nur den Snack Content, andere werden neugierig und wollen den kompletten Text lesen. Wichtig ist, dass jeder Social Media Beitrag in sich abgeschlossen sein sollte.

Irrtum 3: "Das kostet mehr Zeit als neue Inhalte zu erstellen"

Content Recycling spart Zeit. Es kostet keine.

Wie ich das konkret mache

  • Gesamtzeit für einen Artikel + 10 daraus abgeleitete Beiträge: ca. 4 bis 8 Stunden
  • Gesamtzeit für 10 komplett neue Beiträge von Grund auf: mindestens 10 Stunden. Rechne selbst.
  • Potenzial für 2-3 E-Books

Weg 1: Transformiere Long-Form Content zu Snack Content

Es ist wesentlich effizienter für dein Marketing, wenn du einen deiner Blogbeiträge aufgreifst und als Basis für Social Media Postings nimmst.

Auf sozialen Medien veröffentlichst du häppchenweise in verschiedene Kategorien die Informationen aus dem Artikel. Das können Tipps, Zitate, Listen, Statistiken, Branchennews sowie typische Fragen und Antworten sein.

Natürlich kannst du auch den umgekehrten Weg gehen und eine Reihe von thematisch aufeinander aufbauenden Artikeln oder Social Media Postings als Grundlage für ein E-Book nehmen.

Weg 2: Content Recycling auf der Basis des Themas des Monats

Eine alternative, zeitsparende Vorgehensweise ist, wenn du jeden Monat ein bestimmtes Thema oder Problem deiner Zielgruppe in ein bis vier Artikeln ausführlich thematisierst. Auf der Basis entwickelst du deine Social Media Beiträge für den Monat und greifst den Inhalt in deinem Newsletter auf.

Tipp: Thema des Monats basiert auf deinem Angebot

Verknüpfe den Content für das Thema des Monats mit einem neuen Produkt, Beratungsangebot oder Workshop. Auf die Art machst du auf dein Angebot aufmerksam und generierst im besten Fall direkt Umsatz über deine Website.

3 Basiszutaten für die pfiffige Wiederaufbereitung deiner Artikel

Die einzigen Zutaten, die du für ein funktionierendes Content-Recycling benötigst, sind:

  • ein zeitloses Themenportfolio,
  • Fokus auf einen Themenaspekt pro Artikel,
  • eine klare Handlungsaufforderung und
  • ein System für die zeitsparende Wiederwendung deiner Inhalte

Tipp: Mehr zu Systemen findest du im Content Recycling Leitfaden.

Irrtum 4: "Das funktioniert nur für große Unternehmen"

Die Wahrheit ist, dass kleine Unternehmen enorm von Content-Recycling profitieren.

Wenn du ein Solopreneur bist oder ein kleines Team hast, machst du mit dem pfiffigen Recycling deiner bestehenden Inhalte das Beste aus deinen begrenzten Ressourcen.

Durch cleveres Content Recycling erreichst du diese Ziele

Du frischst deinen Content clever auf und transformierst Artikel in neue Formate. Auf dem Weg erreichst du folgende Ziele mit minimalem Aufwand:

  • Positionierung als ExpertIn auf deinem Gebiet,
  • Mehr Sichtbarkeit auf verschiedenen Kanälen im Netz,
  • Erhöhung deiner Reichweite,
  • Gewinnung neuer Follower,
  • Vertiefung der Beziehung zu deinen bestehenden Followern,
  • mehr Möglichkeiten für die Kontaktaufnahme und damit Generierung von Leads und Gewinnung von Kunden sowie
  • Aufbau einer loyalen Community.

Du musst nicht viel Content produzieren, um erfolgreich sein. 

Du musst nur den richtigen Content produzieren, der mit deiner Expertise und deinem Angebot verknüpft sind, sowie klare Handlungsaufforderungen hat.

Irrtum 5: "Damit kann ich kein Geld verdienen"

Manche Leute glauben, dass das Recycling von Inhalten eine minderwertige Vorgehensweise ist, um Content zu erstellen. Stattdessen denken Sie, dass es beständig neue Inhalte im Marketing benötigt.

Das ist Bullshit und kostet dich nur unnötige Arbeit.

Content Recycling bietet dir zahlreiche Möglichkeiten, deine bestehenden Artikel in neue Formate aufzubereiten und mit deinem Content Umsatz zu generieren. Über Social-Media-Plattformen generierst du Traffic und bringst Besucher auf deine Website.

Wichtig ist hierbei, dass du auf Evergreen Content setzt. Ein Grundstock an zeitlosen Artikeln auf deiner Seite zu den Themen rund um deine Expertise reicht aus.

Der Schlüssel liegt hier darin, dass du deine kostenlosen Beiträge als Basis nimmst, um daraus kostenpflichtige Angebote zu entwickeln.

Lass mich dir zeigen, wie Content Recycling dir direkt und indirekt Umsatz bringt.

  • Indirekt: Mehr Sichtbarkeit = mehr Kunden

Mehr Menschen sehen dich auf verschiedenen Plattformen. Sie folgen dir, vertrauen dir und buchen dein Angebot.

  • Direkt: Aus kostenlosen Inhalten werden bezahlte Produkte
  • Du kannst einen alten Blogbeitrag in eine neue kostenpflichtige Videoserie verwandeln oder ein E-Book aus einer Reihe verwandter Artikel erstellen und über deine Website oder Amazon verkaufen.
  • Aber du kannst deinen Blogartikel auch abgewandelt auf medium.com stellen und mit einer Bezahlschranke versehen. 

Es gibt viele Möglichkeiten im Rahmen des Content-Recyclings, die dir direkt und indirekt ein Einkommen bescheren.

Irrtum 6: Recycelter Content ist weniger ansprechend als neue Inhalte

Mach dir eine Sache klar: Deine Inhalte können nur die Menschen ansprechen, die sie auch tatsächlich sehen.

Es ist der falsche Ansatz, wenn du darauf hoffst, dass deine Zielgruppe dich irgendwie im Netz findet. Klar, das kann klappen.

Aber mal ehrlich, du hast kein Wettbüro, sondern ein Business!

Dinge, wie Auffindbarkeit und Interaktion mit deinem Content, willst du nicht dem Zufall überlassen. Schließlich willst du deine Expertise zeigen, sichtbar werden und Kunden gewinnen.

Wenn du dir mehr Engagement auf Social Media wünschst, muss deine Zielgruppe sowohl dich, als auch deinen Content finden und mit deinen Beiträgen interagieren.

Indem du deine Themen für verschiedene Kanäle oder in verschiedene Social Media Postings aufbereitest, erhöht sich sowohl das Engagement als auch deine Sichtbarkeit auf den Plattformen.

Mehr Menschen nehmen deine Expertise, deine Persönlichkeit und Angebot wahr und bringen dich mit bestimmten Themen in Verbindung.

Tipp: Überlege bei jedem Artikel vorab, wie du aus dem Text starke visuelle Social Media Beiträge entwickeln kannst oder welche kostenpflichtigen Angebote du strategisch daraus erstellen willst

Wenn du Content erstellst, bindet viel deiner Arbeit und Ressourcen. Möglicherweise fehlen dir diese zeitlichen oder finanziellen Ressourcen in deinem Kerngeschäft. Das muss nicht sein, wenn du deinen Content von vornherein strategisch erstellst.

Fazit: Content Recycling ist eine smarte Strategie

Content-Recycling ist ein wichtiger Teil einer Content-Marketing-Strategie und ein intelligentes Werkzeug in deinem Marketing-Koffer. Wenn du geschickt und mit Liebe zum Detail vorgehst, hilft es dir, alle deine Content-Marketing-Ziele zu erreichen: von der Erhöhung deiner Reichweite bis zur Gewinnung neuer Follower und Leads.

Durch die Wiederverwendung und erfrischende Aufbereitung deiner zeitlosen Inhalte bietest du deinen Followern einen echten Mehrwert, holst sie auf unterschiedlichen Wegen ab und gehst viel besser mit ihrer Zeit zum. Manchmal benötigen deine Follower nur einen kleinen Impuls und manchmal eine genaue Anleitung oder die direkte Zusammenarbeit mit einer ExpertIn.

Auch wenn der Kerninhalt ähnlich ist, bringst du mit deiner Kreativität neue Blickwinkel auf das Thema, erweiterst deine Botschaft und gehst mehr ins Detail, indem du Inhalte auf unterschiedliche Weise wiederverwendest.

Es gibt keinen besseren Weg, um deine Sichtbarkeit zu stärken und deine Expertise und Fachwissen durch einen klaren Themenfokus und cleveren Content-Formaten zu zeigen.

Die Wahrheit ist: Recycling ist im Alltag wichtig und für ein ressourcenschonendes Marketing unerlässlich.

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