Kunden gewinnen als Coach: Dein 12-Wochen-Plan

Du postest regelmäßig. Deine Reichweite wächst. Menschen liken und kommentieren. Aber am Ende des Monats bleibt die Frage: Wo sind die zahlenden Kunden?

Das Problem ist nicht dein Content. Das Problem ist: Dein Content hat keinen klaren Weg zum Verkauf.

Viele Coaches denken, guter Content verkauft sich von selbst. Tut er nicht. Es braucht eine Strategie.

Lass uns darüber sprechen, wie du aus Sichtbarkeit tatsächlich Umsatz machst – ohne aufdringlich zu sein.

Das Bullseye-Prinzip: Vom Social-Post zum Coaching-Kunde

Vergiss den klassischen Funnel für einen Moment. Stell dir stattdessen eine Zielscheibe vor – ein Bullseye.

In der Mitte steht dein bezahltes Angebot. Jeder Ring um dieses Zentrum herum bringt Menschen einen Schritt näher zum Kauf.

Die Bullseye-Struktur

🎯 Zentrum: Dein bezahltes Angebot
Ring 2: Kostenlose oder Micro-Paid Angebote
(Lead-Magnets, Mini-Produkte)
Ring 3: Long-Form Content
(Blogartikel, Podcast-Episoden, YouTube-Videos)
Ring 4: Social Media Content
(LinkedIn-Posts, Instagram-Reels, Stories)

Das zentrale Prinzip: Jedes Content-Stück sollte einen klaren nächsten Schritt aufzeigen, der Menschen näher an dein bezahltes Angebot bringt.

Wie funktioniert das konkret?

Ring 4 → Ring 3: Dein LinkedIn-Post behandelt ein Problem deiner Zielgruppe. Am Ende steht: „Mehr dazu in meinem ausführlichen Blogartikel“ (Link)

Ring 3 → Ring 2: Dein Blogartikel zeigt Lösungen auf. Am Ende bietest du eine Checkliste, ein Workbook oder ein Mini-Training an – im Tausch gegen die E-Mail-Adresse.

Ring 2 → Ring 1: In deiner E-Mail-Serie nach dem Download stellst du dein Coaching-Angebot vor – als logische nächste Stufe.

Der häufigste Fehler

Viele Coaches springen direkt von Ring 4 (Social Media) zu Ring 1 (Verkauf). Das funktioniert selten. 

Menschen brauchen Zwischenschritte. Sie möchten deine Expertise erst kennenlernen, bevor sie Geld ausgeben.

Lead-Magnet erstellen: Schnell, spezifisch, anschlussfähig

Ein Lead-Magnet ist kein Goodie, das du „mal eben so“ erstellst. Er ist die Brücke zwischen „Ich lese deine Posts“ und „Ich bin bereit, mehr von dir zu hören“.

Was macht einen guten Lead-Magnet aus?

1. Er löst EIN spezifisches Problem

Nicht „10 Tipps für mehr Erfolg“, sondern „Die 3-Schritte-Methode für deine nächste Gehaltsverhandlung“.

2. Er ist schnell konsumierbar

Menschen wollen keine 50-seitige PDF. Sie wollen etwas, das sie in 10 bis 15 Minuten durcharbeiten können.

3. Er führt logisch zu deinem Angebot

Wenn du Karriere-Coaching anbietest, sollte dein Lead-Magnet nicht über Work-Life-Balance gehen, sondern über Karriereplanung.

Beispiel: Lead-Magnet für einen Karriere-Coach

Schlecht: „10 Tipps für mehr Produktivität“ (zu allgemein, führt nicht zum Angebot)

Besser: „Die Karriere-Roadmap: In 90 Tagen vom Teamleiter zur Führungskraft“ (spezifisch, zeigt Transformation, passt zum Coaching-Angebot)

Format: Interaktives PDF mit Selbstreflexions-Fragen + Mini-Video (5 Min) mit den 3 größten Karriere-Blockern

Die besten Lead-Magnet-Formate für Coaches

  • Checklisten: Schnell, umsetzbar, konkret (z.B. „Die 15-Punkte-Checkliste für dein perfektes LinkedIn-Profil“)
  • Templates/Vorlagen: Direkt anwendbar (z.B. „E-Mail-Vorlagen für schwierige Gespräche mit dem Chef“)
  • Mini-Trainings: 3 bis 5 kurze Videos (je 5 bis 8 Min) zu einem Thema
  • Assessment/Quiz: Selbsteinschätzung mit Auswertung (z.B. „Welcher Führungstyp bist du?“)
  • Workbooks: Mit Übungen zum Ausfüllen (funktioniert besonders bei Mindset-Themen)

Wo platzierst du deinen Lead-Magnet?

  • Am Ende deiner Blogartikel (Ring 3 → Ring 2)
  • Im Header-Bereich deines LinkedIn-Profils als Link (Premiumprofil notwendig)
  • Als Abschnitt im "Im-Bereich" auf deinem LinkedIn-Profil
  • In deiner Newsletter-Willkommensserie
  • In ausgewählten Social-Media-Posts (nicht in jedem!)

Profi-Tipp: Erstelle nicht 10 verschiedene Lead-Magnete. Erstelle EINEN richtig guten, der direkt zu deinem Hauptangebot führt. Wenn der funktioniert, kannst du einen zweiten erstellen.

Dein 12-Wochen-Plan: Fokus, Routine, klare Schritte

Jetzt wird's strategisch. Die 12-Wochen-Kampagne ist das Herzstück deines Content-Marketings.

Das Prinzip: Du nimmst dir 12 Wochen (ein Quartal) Zeit, um EIN Angebot systematisch zu bewerben. Nicht laut, nicht aufdringlich – sondern durch durchdachten Content, der auf dieses Angebot einzahlt.

Das 90-Tage-Planungsprinzip

Ein 90-Tage-Zeitraum dient als essenzielle Einheit, um Marketingstrategien zu implementieren, die Zeit benötigen, um Ergebnisse zu liefern.

Warum genau 90 Tage?

  • Lang genug, um Vertrauen aufzubauen und Ergebnisse zu sehen
  • Kurz genug, um fokussiert zu bleiben
  • Die meisten Traffic-Strategien brauchen diese Zeit für einen kumulativen Effekt
  • Entspricht einem Geschäftsquartal – perfekt für deine Planung

Das vierteljährliche Traffic System

Für die gesamten 90 Tage konzentrierst du dich aktiv auf eine Traffic-Plattform.

Erst nach 90 Tagen wird gemessen und entschieden:

  • Funktioniert die Plattform? → Weitermachen
  • Läuft es stabil? → Automatisieren oder delegieren
  • Keine Ergebnisse? → Plattform wechseln

Der 90-Tage-Zeitraum wird in monatliche, wöchentliche und tägliche Aktionen unterteilt. Das gibt dir einen klaren Fahrplan, statt planlos zu posten.

Beispiel: 90-Tage-Traffic-Fokus auf LinkedIn

Täglich: Power-Stunde (Content posten, kommentieren, Leads kontaktieren)

Wöchentlich: 3 bis 5 Posts veröffentlichen, 1 Newsletter versenden

Monatlich: 1 monatliche Content-Kampagne durchführen (siehe unten)

Nach 90 Tagen: Auswerten – LinkedIn behalten oder zu Pinterest/YouTube wechseln?

Monats-Kampagne: 3 Wochen Nurture, 1 Woche Sales

Während eine 12-Wochen-Kampagne den großen Rahmen bildet, basiert die operative Umsetzung auf monatlichen Content-Kampagnen.

Das monatliche System ist darauf ausgelegt, bestehende Content-Strategien in auf Angebote fokussierte Kampagnen zu verwandeln. Du kannst dieses System jeden Monat durchführen.

Eine 12-Wochen-Kampagne = 3 monatliche Content-Kampagnen

Die drei Monate bauen thematisch aufeinander auf und führen alle zum selben Angebot. Jeder Monat folgt dabei der gleichen Struktur – aber mit zunehmendem Verkaufsfokus.

Die Struktur einer Monats-Content-Kampagne

Fokus auf EIN Angebot: Der gesamte Content für mindestens vier Wochen wird um ein einziges Angebot herum thematisiert.

Der monatliche Zyklus im Detail

Wochen 1-3: Nurture-Phase

Ziel: Vertrauen aufbauen, Expertise zeigen, Traffic generieren

  • Erstelle 2 bis 4 Long-Form Content-Stücke (Blogartikel, Videos, Podcast-Episoden)
  • Jedes Stück wird durch einen E-Mail-Newsletter beworben
  • Erstelle Social-Media-Posts, die auf diese Inhalte hinweisen
  • Lenke Traffic auf deinen Lead-Magnet

Woche 4: Sales-Phase

Ziel: Verkaufen

  • Die Nurture-Phase geht in eine einwöchige Verkaufsphase über
  • Versende Verkaufs-E-Mails primär an deine Interest List (Interessentenliste)
  • Poste Social-Media-Content über dein Angebot
  • Beantworte Fragen, behandle Einwände, erinnere an letzte Chance

Wie die 3 Monate zusammenwirken

Monat 1: Fundament legen

  • Content fokussiert auf das Problem deiner Zielgruppe
  • Erste Erwähnung deines Angebots in Woche 4 – aber weich
  • Ziel: E-Mail-Liste aufbauen, Vertrauen schaffen

Monat 2: Vertiefung

  • Content wird spezifischer auf dein Angebot ausgerichtet
  • Social Proof einbauen (Kundenstimmen, Case Studies)
  • Sales-Phase in Woche 4 ist direkter als in Monat 1

Monat 3: Verkauf

  • Content zeigt die Transformation durch dein Angebot
  • FAQ-Content, Behind-the-Scenes, Einwand-Behandlung
  • Sales-Phase ist am intensivsten – mit klarem Launch

Praxis-Beispiel: 12-Wochen-Kampagne für Karriere-Coaching

Monat 1 – Problemfokus:

  • Woche 1-3: Blogartikel "5 Karrierefallen in Konzernen", "Warum Leistung nicht reicht", "Unsichtbar im Meeting – was jetzt?"
  • Woche 4: Erste weiche Erwähnung des Coaching-Programms

Monat 2 – Lösungsfokus:

  • Woche 1-3: Case Studies von Coachees, die befördert wurden. Content über "Wie du als Führungskraft sichtbar wirst"
  • Woche 4: Sales-Woche mit Fokus auf Transformation

Monat 3 – Angebotsfokus:

  • Woche 1-2: Behind-the-Scenes des Coaching-Prozesses, FAQ-Content
  • Woche 3: Launch-Woche – Angebot öffnet
  • Woche 4: Last-Call-Woche – Reminder, Einwände behandeln, Angebot schließt

Weitere 90-Tage-Anwendungen

Der 90-Tage-Zeitraum ist auch für andere strategische Elemente relevant:

Habit-Architektur: Beim Aufbau neuer Content-Gewohnheiten konzentrierst du dich für die ersten 90 Tage darauf, das Erscheinen zu messen und die Wiederholungen zu verfolgen, anstatt dich sofort auf Engagement oder Leads zu fokussieren.

System-Optimierung: Ein einfaches Verkaufssystem kann mithilfe einer 90-Tage-Roadmap optimiert werden, wobei jede Woche eine Sache optimiert wird.

Content-Speicher: Strategisches Content-Planung bedeutet, dass du, wenn du sehr eingespannt bist oder Urlaub hast, auf deine bestehenden Inhalte (Content Bank) zurückgreifen kannst. Eine vierteljährliche Planung hilft dabei, dies in den Geschäftsrhythmus zu integrieren.

Das Wichtigste zur 12-Wochen-Kampagne

Eine 12-Wochen-Kampagne ermöglicht es dir:

  • Einen 90-Tage-Traffic-Fokus auf EINE Plattform zu legen
  • Drei thematisch aufeinander abgestimmte monatliche Content-Kampagnen durchzuführen
  • Ein spezifisches Angebot systematisch zu fördern – ohne dich zu verzetteln

E-Mail-Marketing für Coaches: Welcome, Newsletter, Launch

Social Media ist gemietetes Land. Deine E-Mail-Liste gehört dir.

Wenn LinkedIn morgen dein Konto sperrt oder der Algorithmus ändert – deine Liste bleibt. Deshalb ist E-Mail-Marketing kein „nice to have“, sondern ein „must have“.

Die drei E-Mail-Typen, die du brauchst

1. Welcome-Serie (nach Lead-Magnet-Download)

Ziel: Beziehung aufbauen, Expertise zeigen, Angebot vorstellen

Beispiel-Welcome-Serie (5 E-Mails)

  • E-Mail 1: Willkommen + Lead-Magnet ausliefern + erste Quick-Win
  • E-Mail 2: Deine Geschichte – warum du tust, was du tust
  • E-Mail 3: Häufiger Fehler, den deine Zielgruppe macht (+ wie man ihn vermeidet)
  • E-Mail 4: Case Study oder Kundenerfolg
  • E-Mail 5: Dein Angebot vorstellen (weich, ohne Druck verkaufen)

2. Wöchentlicher Newsletter

Ziel: In Kontakt bleiben, Mehrwert liefern, Vertrauen vertiefen

Format: Ein Hauptthema pro Woche

  • Kurzer Einstieg (persönliche Anekdote oder Beobachtung)
  • Hauptteil: Tipp, Methode oder Perspektive
  • Call-to-Action: Auf Blogartikel verlinken, Frage stellen oder zu Angebot einladen

3. Launch-Serie (für Verkaufsphasen)

Ziel: Angebot verkaufen

Struktur einer Launch-Serie (7-10 Tage):

  • Tag 1-2: Ankündigung + Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist
  • Tag 3-4: Transformation zeigen (Vorher/Nachher)
  • Tag 5-6: Einwände behandeln („Aber ich habe keine Zeit...“)
  • Tag 7-8: Social Proof (Testimonials, Erfolgsgeschichten)
  • Tag 9-10: Last Call + Dringlichkeit (ohne Fake-Knappheit)

E-Mail-Marketing-Fehler, die Coaches machen

Fehler 1: Nur schreiben, wenn man etwas verkaufen will

Dann fühlt sich jede E-Mail wie Spam an. Schreib regelmäßig – auch wenn du nichts verkaufst.

Fehler 2: Zu förmlich schreiben

E-Mails dürfen persönlich sein. Schreib, wie du sprichst. Keine „Sehr geehrte Damen und Herren“.

Fehler 3: Keinen klaren CTA

Jede E-Mail sollte einen nächsten Schritt haben – auch wenn es nur „Antwort auf diese E-Mail“ ist.

Fehler 4: Die Liste nicht segmentieren

Nicht jeder auf deiner Liste ist gleich interessiert. Tagge Menschen nach Themen und schicke relevante Inhalte.

E-Mail-Frequenz: Wie oft solltest du schreiben?

Test es für dich aus.

Minimum: 1x pro Woche (um im Gedächtnis zu bleiben)

Vielleicht passt aber auch: 2 bis 3x pro Woche (wenn du genug Mehrwert lieferst)

Launch-Phase: Täglich für 7-10 Tage

Wichtiger als die Frequenz: Konstanz. Lieber jede Woche eine E-Mail als sporadisch fünf.

Zusammenfassung: System statt Zufall

Sichtbarkeit ohne Verkaufsstrategie ist wie ein Auto ohne Lenkrad. Du kommst voran, aber nicht da an, wo du hin willst.

Das Bullseye-Prinzip zeigt dir den Weg:

  1. Ring 4 (Social Media): Aufmerksamkeit gewinnen, Vertrauen aufbauen
  2. Ring 3 (Long-Form): Expertise zeigen, tiefer gehen
  3. Ring 2 (Lead-Magnet): E-Mail-Adressen sammeln, Beziehung vertiefen
  4. Ring 1 (Angebot): Verkaufen – als logischer nächster Schritt

Die 12-Wochen-Kampagne gibt dir die Struktur. E-Mail-Marketing sorgt dafür, dass du mit interessierten Menschen in Kontakt bleibst.

Und dann? Dann brauchst du ein System, um diese Kunden zu halten und zu weiteren Käufen zu bewegen.

Darum geht's im nächsten Teil: U – Umsatz halten und ausbauen.

Brauchst du Hilfe bei deiner Verkaufsstrategie?

Eine durchdachte Content-to-Customer-Journey zu entwickeln, ist komplex. Welcher Lead-Magnet passt zu deinem Angebot? Wie strukturierst du deine E-Mail-Serie? Was schreibst du in deiner Launch-Phase?

In meinem Content-Coaching entwickeln wir gemeinsam deine komplette Verkaufsstrategie – vom ersten Social-Media-Post bis zur Buchung.

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Zusammenfassung Teil 5:

  • ✅ Nutze das Bullseye-Prinzip: Jeder Content-Ring führt zum nächsten
  • ✅ Erstelle einen Lead-Magnet, der logisch zu deinem Angebot führt
  • ✅ Plane in 12-Wochen-Kampagnen (Nurture → Interest → Verkauf)
  • ✅ Baue eine E-Mail-Liste auf – sie ist dein wertvollstes Asset
  • ✅ Verkaufen ist kein Sprint, sondern ein System aus aufeinander aufbauenden Schritten