
📚 Diese Serie: Teil 1: Sichtbarkeits-Blockaden | Teil 2: FOKUS-Framework | Teil 3: Fachwissen zeigen | Teil 4: Aufmerksamkeit gewinnen | Teil 5: Kunden gewinnen | Teil 6: Umsatz halten | Teil 7 (du bist hier)
Du hast es bis hierher geschafft. Du weißt jetzt, wie du Expertise zeigst, Aufmerksamkeit gewinnst, Kunden konvertierst und Umsatz hältst.
Aber wenn du ehrlich bist, denkst du jetzt: „Das klingt nach verdammt viel Arbeit.“ Ja, da hast du recht. Wenn du alles von Hand machst, jede Woche das Rad neu erfindest und keine Systeme hast – dann stimmt das tatsächlich.
Genau deshalb gibt es diesen letzten Teil: Wie du systematisch wächst, ohne dich permanent im Content-Hamsterrad zu drehen.
Content-Recycling ist keine Faulheit. Es ist strategische Effizienz.
Die Idee: Ein hochwertiges Content-Stück erstellst du einmal – und nutzt es dann in verschiedenen Formaten auf verschiedenen Kanälen.
Stell dir eine Pyramide vor. Ganz oben steht dein Pillar Content (Hauptinhalt) – das aufwendigste Stück. Von dort aus fließt alles nach unten in kleinere Formate.
Pillar Content: Blogartikel „Die 12-Wochen-Verkaufskampagne für Coaches“ (2.000 Wörter)
Daraus entstehen:
Und falls du noch andere Social Media Plattformen nutzt
⏱ Zeitersparnis: Statt 20 einzelne Ideen zu entwickeln, recycelst du eine gute Idee in 20 Formate.
Richtung 1: Von Lang zu Kurz (klassisch)
Du startest mit einem ausführlichen Blogartikel oder Video und brichst ihn dann in kleinere Formate herunter – z. B. Social-Media-Posts, Newsletter-Abschnitte oder kurze Reels.
Vorteil: Du hast direkt mehrere Wochen Content aus einem einzigen Stück. Ideal, wenn du bereits regelmäßig schreibst oder Videos produzierst.
Richtung 2: Von Kurz zu Lang (modern)
Du beginnst mit einer Serie von Posts oder Stories zu einem Thema und fasst sie später zu einem Blogartikel oder Leitfaden zusammen.
Vorteil: Du siehst schnell, welche Posts besonders gut ankommen – und nutzt genau diese Inhalte, um langfristig gefunden zu werden (SEO).
Beide Wege funktionieren. Entscheidend ist, dass du deine Ideen mehrfach nutzt – statt sie nach einem Post in der Schublade verschwinden zu lassen.
Nicht jeder Content muss recycelt werden. Fokussiere dich auf die 20 %, die 80 % der Ergebnisse bringen.
Welcher Content lohnt sich zum Recyceln?
Grundsätzlich: Wiederholung schadet nicht, denn nicht jeder deiner Follower und Netzwerkkontakte sieht deine Inhalte und dein Netzwerk wächst mit der Zeit. Daher krame gerne vermeintlich „alte“ Inhalte wiederholt vor.
Viele Coaches verwechseln diese beiden Konzepte. Dabei sind sie grundverschieden – und beide essenziell.
Die Ideenbank ist dein Notizbuch für Content-Themen. Hier sammelst du KEINE fertigen Inhalte, sondern Ideen für zukünftige Inhalte.
Was gehört in deine Ideenbank?
1. Fragen aus Kundengesprächen
Nach jedem Coaching oder Beratungsgespräch notierst du:
2. Fragen aus Workshops und Vorträgen
In Q&A-Sessions kommen die besten Content-Ideen – weil sie direkt von deiner Zielgruppe kommen.
3. Kommentare unter Posts
Schau nicht nur unter deinen eigenen Posts. Geh zu Fachkollegen und lies die Kommentare:
4. Private Nachrichten und DMs
Menschen schreiben dir oft sehr ehrlich, was sie beschäftigt. Das ist Gold für deine Ideenbank.
5. Forum-Recherche
Wo ist deine Zielgruppe online aktiv?
Quelle: Kundengespräch mit Sarah, Führungskraft
Frage: „Wie gehe ich damit um, dass mein Chef mich in Meetings übergeht?“
Formulierung: „Ich fühle mich unsichtbar“
Content-Idee: Blogartikel „5 Strategien, wenn du in Meetings übersehen wirst“ + LinkedIn-Serie
Kategorie: Sichtbarkeit im Job
Täglich (5 Min): Notiere spontane Ideen sofort (Handy-App, Notizbuch)
Nach jedem Kundengespräch (5 Min): Fragen und Themen dokumentieren
Wöchentlich (15 Min): Kommentare und Foren durchgehen, Ideen sammeln
Monatlich (30 Min): Ideenbank aufräumen, kategorisieren, Prioritäten setzen
Die Content-Bank ist etwas völlig anderes. Hier speicherst du bereits veröffentlichte, fertige Inhalte, die du wiederverwenden kannst.
Was gehört in deine Content-Bank?
1. Veröffentlichte Social-Media-Posts
Zeitlose Posts, die gut gelaufen sind und die du in 6 bis 12 Monaten wieder posten kannst:
2. Veröffentlichte Blogartikel
Evergreen-Artikel, die du regelmäßig aktualisierst und immer wieder promotest.
3. Newsletter-Ausgaben
Frühere Newsletter, aus denen du Teile recyceln kannst.
Oder aber die du immer mehr verfeinerst, wenn du beispielsweise einmal im Jahr auf dein Signature-Programm aufmerksam machst. Da braucht es nicht jedes Mal einen neuen Newsletter.
4. Präsentationen und Webinar-Aufzeichnungen
Inhalte, die du in andere Formate umwandeln kannst.
5. Freebies und Lead-Magnets
PDFs, Checklisten, Workbooks – die du aktualisieren oder neu verpacken kannst.
6. Assets (Bilder, Grafiken, Templates)
Wiederverwendbare visuelle Elemente, die deinen Content aufwerten.
Ideenbank: Rohstoff für neuen Content (Fragen, Themen, Beobachtungen)
Content-Bank: Fertiger Content zum Wiederverwenden (veröffentlichte Posts, Artikel, Assets)
Flow: Ideenbank → Du erstellst Content → Content-Bank → Du recycelst Content
Für die Ideenbank (schnelle Erfassung wichtig):
Für die Content-Bank (Struktur und Übersicht wichtig):
Wichtig: Das Tool ist egal. Wichtig ist, dass du zwei getrennte Systeme hast – eins für Ideen, eins für fertigen Content. Und wenn du mit KI-Automatisierungen im Content Recycling und Content Ablage arbeiten möchtest, dann müssen die Tools Schnittstellen bieten.
Schritt 1: Content-Inventur
Sammle alles, was du bisher veröffentlicht hast:
Schritt 2: Kategorisieren nach Customer Journey
Ordne jeden Content einer Phase der Customer Journey zu:
Schritt 3: Performance-Bewertung
Markiere, welcher Content besonders gut lief:
Schritt 4: Lücken identifizieren
Wo fehlt dir Content? Für welche Kaufstufe hast du zu wenig Material?
Schritt 5: Systematisch auffüllen
Nutze deine Ideenbank, um gezielt Content für die Lücken zu erstellen. Ziel: Ein Pool von 250 bis 300 wiederverwendbaren Posts.
Gerade wenn dein Angebot klar ist und du regelmäßig darauf aufmerksam machst, hast du dank der Perlen-Content-Methode irgendwann deine SEO-optimierten, zeitlosen Artikel und genügend Social-Media-Posts, um einfach von deinem Pool aus Inhalte erneut oder leicht verändert zu veröffentlichen. Dein Zeitaufwand sinkt also mit der Zeit.
Du kannst dir gerne einen Slot in der Woche auf LinkedIn freilassen für Persönliches aus deinem Leben, was dich aktuell beschäftigt und bewegt. Das macht deinen Auftritt authentischer. A
uf Instagram kannst du dafür die Storys nutzen, um dich mit deiner Community zu verbinden und Einblicke Einblick hinter die Kulissen zu geben.
Lass uns konkret werden. Wie sieht eine typische Marketing-Woche aus, wenn du systematisch arbeitest?
Wöchentlich (2 bis 6 Std): Content-Batch-Tag
Täglich (35 bis 60 Min): Power-Stunde
Monatlich: Auswertung & Optimierung
⏱ Gesamt: 5-8 Stunden pro Woche – planbar, strukturiert, ohne Stress
Hinweis: Je nach Stand deiner Content-Bank kann das Konzept anfangs mehr Zeit in Anspruch nehmen, aber sinkt im Laufe der Zeit.
Batching bedeutet: Ähnliche Aufgaben in einem Block erledigen, statt sie über die Woche zu verstreuen.
Warum Batching funktioniert:
Statt: Jeden Tag einen Post schreiben (5x den kreativen Modus anwerfen)
Mach: Einmal pro Woche 5 Posts in 2 Stunden schreiben
Statt: Spontan auf Kommentare antworten, wenn du gerade Zeit hast
Mach: Zweimal täglich 15 Min feste „Kommentar-Zeit“
Statt: Jede Woche neuen Newsletter-Content erfinden
Mach: Blogartikel zu Newsletter umwandeln (bereits vorhandener Content)
KI kann deine Arbeit beschleunigen. Aber sie kann dich nicht ersetzen.
Die Frage ist nicht „Soll ich KI nutzen?“, sondern „Wo hilft KI – und wo schadet sie?“
1. Strukturieren und Umschreiben
Du hast chaotische Gedanken aufgeschrieben? KI kann daraus einen strukturierten Post machen.
Beispiel-Prompt:
„Hier sind meine Gedanken zum Thema Content-Recycling (roher Text). Strukturiere sie in einen klaren LinkedIn-Post mit Hook, Hauptteil und CTA. Behalte meinen Tonfall bei – direkt, ohne Marketing-Floskeln.“
2. Ideen generieren (Brainstorming-Partner)
Du steckst fest? KI kann dir 10 verschiedene Blickwinkel auf ein Thema zeigen.
Beispiel-Prompt:
„Ich bin Karriere-Coach und schreibe über 'Sichtbarkeit im Job'. Gib mir 10 ungewöhnliche Perspektiven oder Fragen, die ich in einer LinkedIn-Beitragsserie beantworten könnte.“
3. Formatwechsel beschleunigen
Du hast einen Blogartikel? KI kann dir helfen, daraus schneller Social-Media-Posts zu machen.
Beispiel-Prompt:
„Hier ist mein Blogartikel (Text einfügen). Erstelle daraus 5 LinkedIn-Post-Ideen – nur Stichworte, keine ausformulierten Posts.“
Komplette Posts von KI schreiben lassen
Dann klingt es nicht mehr nach dir. Menschen merken das – und dein Content wirkt austauschbar.
KI für Kommentare nutzen
Nichts ist peinlicher als KI-generierte Kommentare. Sie sind generisch und wirken unecht.
KI blind vertrauen
KI macht Fehler, erfindet Fakten, verwendet manchmal unsinnige Formulierungen. Immer gegenlesen!
Nutze KI als Assistenten, nicht als Ersatz.
Deine Gedanken → KI strukturiert → Du überarbeitest und personalisierst
KI kann beschleunigen. Aber deine Stimme, deine Erfahrung, deine Persönlichkeit – das kommt von dir.
Workflow 1: Vom Braindump zum Post
Workflow 2: Von Kundengespräch zu Content-Ideen
Workflow 3: Blogartikel recyceln
Was du nicht misst, kannst du nicht verbessern.
Aber du musst nicht alles messen. Fokussiere dich auf die Kennzahlen, die tatsächlich Einfluss auf deinen Umsatz haben.
1. Veröffentlichte Inhalte
Wie viele Posts/Artikel hast du diese Woche erstellt?
→ Ziel: Konstanz (z.B. 3 bis 5 Posts pro Woche)
2. Leads (E-Mail-Adressen)
Wie viele neue Menschen haben sich für deinen Lead-Magnet eingetragen?
→ Ziel: Wachstum (z.B. +20 pro Monat)
3. Gespräche
Wie viele Vorgespräche hast du geführt?
→ Ziel: Planbarkeit (z.B. 8 Gespräche pro Monat)
4. Verkäufe
Wie viele Kunden hast du gewonnen?
→ Ziel: Conversion (z.B. 50 % der Gespräche → Verkauf)
5. Umsatz
Wie viel Geld hast du verdient?
→ Ziel: Monatlich planbarer Umsatz (z.B. 10.000 €)
Du brauchst keine komplizierte Software. Ein Google Sheet reicht:
| Woche | Posts | Neue Leads | Gespräche | Verkäufe | Umsatz |
|---|---|---|---|---|---|
| KW 1 | 5 | 12 | 2 | 1 | 2.500 € |
| KW 2 | 4 | 8 | 3 | 2 | 5.000 € |
Freitags 15 Min: Zahlen eintragen und Woche reflektieren
Monatsende 30 Min: Auswerten und nächsten Monat planen
Wenn du deine Zahlen hast, stell dir diese Fragen:
Irgendwann kommst du an den Punkt: „Ich schaffe das alles nicht mehr alleine.“
Gut. Das ist ein Zeichen, dass dein Business wächst.
Aber was solltest du auslagern – und was unbedingt selbst machen?
1. Die Ideen
Niemand kennt deine Kunden so gut wie du. Niemand hat deine Expertise. Die Kern-Ideen müssen von dir kommen.
2. Die erste Version deiner Inhalte
Der erste Entwurf – egal ob Post oder Artikel – sollte von dir sein. Hier steckt deine Stimme drin.
3. Kundenkontakt
Verkaufsgespräche, DMs mit warmen Leads, wichtige E-Mails – das ist dein Job. Zumindest bis du ein Team hast.
1. Technisches Setup
Website aufsetzen, Newsletter-Tool einrichten, LinkedIn-Profil optimieren – das kannst du delegieren.
2. Grafik-Design
Wenn du kein Designer bist, lass Grafiken, Pins, Thumbnails von jemand anderem machen. Oder aber die Vorlagen in Canva erstellen.
3. Video-Schnitt
Du filmst das Video, jemand anderes schneidet es. Spart dir Stunden.
4. Content-Recycling
Du schreibst den Blogartikel, jemand anderes macht daraus die Social-Media-Posts (die du dann noch mal überarbeitest).
5. Content-Planung
Jemand plant deine Posts vor, du prüfst und gibst frei.
Phase 1 (Du allein, 0 bis 5.000 € Monatsumsatz):
Du machst alles selbst – lernst die Basics, entwickelst dein System
Phase 2 (5.000 bis 10.000 € Monatsumsatz):
Erste Auslagerung: Grafik-Design oder technisches Setup (5 bis 10 Std/Monat)
Phase 3 (10.000 bis 20.000 € Monatsumsatz):
Content-Assistenz dazu: Recycling, Formatierung, Planen (10 bis 20 Std/Monat)
Phase 4 (20.000+ € Monatsumsatz):
Marketing-Manager: Strategie mit dir, Umsetzung mit Team
Bevor du etwas auslagerst, frag dich:
„Bringt mich diese Aufgabe näher zu meinem 10.000-€-Ziel – oder ist sie nur notwendig?“
Wir sind am Ende dieser Serie angekommen. Lass uns kurz zurückblicken, was du jetzt weißt:
Das FOKUS-Content-System ist kein weiterer "Poste 3x täglich und hoffe das Beste“-Ratschlag.
Es ist ein durchdachtes Framework, das dir zeigt:
Wissen allein bringt nichts. Du musst es umsetzen.
Mein Vorschlag: Starte mit 90 Tagen.
In 90 Tagen wirst du sehen: Das funktioniert. Weil es ein System ist, kein Glücksspiel.
Diese 7-teilige Serie gibt dir das Framework. Aber die Umsetzung – die kann überwältigend sein, wenn du sie alleine angehst.
In meinem Content-Coaching bekommst du: