
📚 Diese Serie: Teil 1: Sichtbarkeits-Blockaden | Teil 2: FOKUS-Framework | Teil 3: Fachwissen zeigen | Teil 4: Aufmerksamkeit gewinnen | Teil 5: Kunden gewinnen | Teil 6 (du bist hier) | Teil 7: Systematisch wachsen
Du hast Kunden gewonnen. Gratulation! Aber jetzt kommt die entscheidende Frage: Wie machst du aus einem einmaligen Kauf eine langfristige Kundenbeziehung?
Die harte Wahrheit: Einen Neukunden zu gewinnen kostet 5x mehr Aufwand (und Geld) als einen bestehenden Kunden zum Wiederkauf zu bewegen.
Trotzdem machen die meisten Coaches genau das – sie jagen ständig neuen Kunden hinterher, während die bestehenden sang- und klanglos verschwinden.
Lass uns das ändern.
Bevor wir über Kundenbindung sprechen, lass uns über etwas Fundamentales reden: Wie planst du eigentlich deinen Umsatz?
Die meisten Coaches hoffen einfach, dass genug Kunden kommen. Das ist kein Plan – das ist Glücksspiel.
Das monatliche Umsatzplanungs-System gibt dir Klarheit darüber, was du tun musst, um deine Ziele zu erreichen.
Das Prinzip ist einfach: Du startest mit deinem Umsatzziel und rechnest rückwärts bis zu den konkreten Aktionen, die du täglich umsetzen musst.
1 Umsatzziel festlegen
Beispiel: „Ich möchte im nächsten Monat 8.000 € Umsatz machen.“
2 Fokus-Angebot wählen
Beispiel: Coaching-Programm für 2.000 €
3 Verkaufsrechnung durchführen
8.000 € ÷ 2.000 € = 4 Verkäufe
Du brauchst also 4 Kunden, die dein Coaching-Programm buchen.
4 Conversion-Rate berücksichtigen
Frage dich: Wie viele Vorgespräche musst du führen, um im Durchschnitt einen Verkauf zu erzielen?
Beispiel: Bei einer Conversion-Rate von 40 % brauchst du etwa 10 Vorgespräche, um 4 Verkäufe zu erzielen.
Praxiswerte zur Orientierung:
Wenn du also noch kein eingespieltes Publikum hast, kalkuliere lieber mit einer niedrigeren Conversion-Rate. Dann bist du auf der sicheren Seite.
5 Lead-Generierung berechnen
Wie viele Menschen müssen deinen Lead-Magnet herunterladen, damit 10 ein Gespräch buchen?
Beispiel: Wenn 8 % deiner Lead-Magnet-Downloads zu einem Gespräch führen, brauchst du rund 125 Downloads.
Praxiswert:
Wenn dein Freebie ein echtes Vertrauenssignal ist (z. B. eine 90-Tage-Roadmap, die direkt auf dein Coaching einzahlt), kann die Rate höher liegen.
6 Traffic-Ziel bestimmen
Wie viele Menschen müssen deinen Content sehen, damit 125 den Lead-Magnet herunterladen?
Beispiel: Bei einer Conversion-Rate von 3 % brauchst du etwa 4.200 Besucher auf deiner Landingpage.
Praxiswert:
Das heißt: Für 80 bis 150 Downloads brauchst du meist 2.500 bis 4.000 Besucher pro Monat.
7 In tägliche Aktionen übersetzen
4.200 Besucher ÷ 30 Tage = ≈ 140 Besucher pro Tag
Frag dich:
Was kannst du tun, um täglich rund 140 Menschen auf dein Angebot aufmerksam zu machen?
Zum Beispiel:
Wenn du noch keinen großen Traffic oder keine eingespielte Liste hast, ist ein Ziel wie „10.000 € pro Monat in 30 Tagen“ ehrgeizig, aber keine Einstiegshürde.
Es ist eher ein Ziel für Quartal 2 oder 3, sobald du regelmäßig Sichtbarkeit aufbaust.
Für den Start ist oft 5.000 € Umsatz im Monat realistischer und schon ein großer Erfolg.
Tägliche Aktionen:
Wöchentliche Aktionen:
Monatliche Überprüfung:
Hinweis: Es ist auch okay, wenn du nur 3 LinkedIn-Beiträge pro Woche veröffentlichst und nur 2 Blogartikel pro Monat. Du benötigst nach der Perlen-Methode insgesamt 12 Artikel pro Angebot - passend zur Zielgruppe und entlang des Entscheidungsweges deiner Kunden.
Viele Coaches erstellen Freebies, die nett aussehen – aber nichts verkaufen. Der Grund: Der Lead-Magnet hat nichts mit ihrem eigentlichen Angebot zu tun.
Der Lead-Magnet muss ein Vertrauenssignal sein, das sehr nah an deinem kostenpflichtigen Angebot ist.
Warum? Weil Menschen, die deinen Lead-Magnet herunterladen, schon ein konkretes Interesse am Thema haben. Wenn der Lead-Magnet direkt auf dein Angebot hinführt, ist der Schritt zum Kauf viel kleiner.
Ungünstiger Lead-Magnet: „10 Produktivitäts-Tipps für Führungskräfte“
→ Zu allgemein, führt nicht zum Coaching-Angebot
Guter Lead-Magnet: „Die 90-Tage Karriere-Roadmap: Vom unsichtbaren Teamleiter zur begehrten Führungskraft“
→ Spezifisch, zeigt Transformation, passt perfekt zum Coaching
→ Wer das herunterlädt, ist ein qualifizierter Lead für dein 2.500 € Coaching
Jetzt kommt die operative Frage: Wie erfahren Menschen überhaupt von deinem Angebot?
Für das Beispiel oben:
„Wie mache ich in den nächsten 4 Wochen auf mein Angebot aufmerksam?“
Wenn du diese Frage nicht klar beantworten kannst, wird der Monat planlos verlaufen. Die monatliche Rückwärtsrechnung gibt dir die Antwort – in Zahlen und konkreten Aktionen.
Dein Newsletter ist nicht nur ein „Nice to have“ – er ist die Versicherungspolice für dein Business.
Social-Media-Kanäle können gesperrt werden, Algorithmen ändern sich. Aber deine E-Mail-Liste? Die gehört dir.
1. Der Nurture-Newsletter (wöchentlich)
Ziel: Beziehung aufrechterhalten, Vertrauen vertiefen
Das ist dein Standard-Newsletter, den du jede Woche versendest – auch wenn du gerade nichts verkaufst.
Wichtig: 80 % Mehrwert, 20 % Verkauf – nicht umgekehrt
2. Der Re-Engagement-Newsletter (alle 3 bis 6 Monate)
Ziel: Inaktive Abonnenten reaktivieren
Nicht jeder liest jede E-Mail. Das ist normal. Aber nach ein paar Monaten solltest du Menschen, die nicht mehr öffnen, gezielt ansprechen.
Betreff: „Soll ich dich in Ruhe lassen?“
Inhalt:
Hi [Name],
ich habe bemerkt, dass du meine letzten E-Mails nicht geöffnet hast. Das ist völlig okay – vielleicht passen meine Themen gerade nicht zu dem, wo du stehst.
Ich möchte deine Inbox nicht zumüllen. Deshalb eine ehrliche Frage:
Möchtest du weiterhin von mir hören?
→ Ja, ich bleibe dabei (Button)
→ Nein, bitte austragen (Link)
Kein Drama, kein schlechtes Gewissen – ich respektiere deine Entscheidung.
[Dein Name]
3. Der Verkaufs-Newsletter (während Launch-Phasen)
Ziel: Angebot verkaufen
In Verkaufsphasen (z.B. Woche 4 deiner monatlichen Content-Kampagne) darfst du direkter sein. Aber auch hier gilt: Mehrwert zuerst.
Fehler 1: Nur schreiben, wenn man etwas verkaufen will
Dann wirkt jede E-Mail wie Spam. Schreib regelmäßig – auch ohne Verkaufsabsicht.
Fehler 2: Zu viele Links in einer E-Mail
Eine E-Mail = ein Hauptziel. Nicht fünf verschiedene Links zu fünf verschiedenen Dingen.
Fehler 3: Keine Segmentierung
Nicht jeder auf deiner Liste ist gleich interessiert. Tagge Menschen nach Themen und Interessen.
Hier ist, was viele Coaches übersehen: Content ist nicht nur für Neukunden da. Er ist auch das Bindemittel für bestehende Kunden.
Ebene 1: Öffentlicher Content (für alle)
Das ist dein regulärer Content auf Social Media, Blog, Newsletter. Er zeigt, dass du am Ball bleibst, dass du weiterhin Expertise lieferst.
Ebene 2: Exklusiver Content (nur für Kunden)
Hier fühlen sich Kunden besonders wertgeschätzt:
Ebene 3: Personalisierter Content (1:1)
Das ist der höchste Level der Bindung:
Öffentlich: LinkedIn-Post über ein neues Karriere-Tool
Exklusiv: Monatliche „Office Hours“ nur für Coaching-Kunden, wo sie Fragen stellen können
Personalisiert: E-Mail an ehemaligen Kunden: „Hi Sarah, ich habe gerade einen Artikel über Gehaltsverhandlungen im C-Level geschrieben und dachte, das könnte für deinen nächsten Schritt interessant sein.“
Viele Coaches denken: Coaching vorbei = Kundenbeziehung vorbei. Falsch.
Erstelle eine automatisierte E-Mail-Serie, die nach Ende des Coachings startet:
Das zeigt: Du bist nicht nur am Geld interessiert, sondern an ihrer langfristigen Entwicklung.
Jetzt wird's konkret: Wie bringst du Kunden dazu, wieder bei dir zu kaufen?
Strategie 1: Das Angebots-Ökosystem
Statt nur ein Angebot zu haben, baue ein System aus aufeinander aufbauenden Angeboten:
So könnte ein Angebots-Ökosystem für einen Karriere-Coach aussehen – klar strukturiert und aufeinander aufbauend:
Nach dem 3-Monats-Coaching bietest du nicht einfach „mehr vom Gleichen“ an – sondern den logischen nächsten Schritt.
Strategie 2: Das Membership-Modell
Wiederkehrende Einnahmen sind das Ziel. Statt einmaligem Coaching bietest du:
Strategie 3: Das Jahresprogramm
Statt 3-Monats-Coachings verkaufst du direkt ein 12-Monats-Programm mit verschiedenen Phasen:
Vorteil: Höherer Umsatz auf einmal, längere Kundenbindung, planbarere Einnahmen.
Nicht jeder Kunde ist sofort bereit für den nächsten Kauf. Aber du kannst strategisch „Touchpoints“ setzen:
Sofort nach Coaching-Ende:
3 Monate später:
6 Monate später:
12 Monate später:
Follower sind passiv. Eine Community ist aktiv.
Follower konsumieren deinen Content. Eine Community diskutiert, hilft sich gegenseitig, empfiehlt dich weiter.
Wie baust du echte Community auf?
Ebene 1: Die Kommentar-Community
Das ist der Einstieg. Menschen, die regelmäßig unter deinen Posts kommentieren.
Ebene 2: Die Newsletter-Community
Deine E-Mail-Liste ist mehr als eine Liste. Sie ist eine Gruppe von Menschen mit ähnlichen Interessen.
Ebene 3: Die geschlossene Community
Das ist die Premium-Ebene. Eine private Gruppe (Skool, Circle, LinkedIn-Gruppe), wo sich Kunden und Interessenten austauschen können.
Der stärkste Content entsteht, wenn du deine Community einbeziehst:
Eine aktive Community führt zu:
Wenn du einen Kunden gewonnen hast, ist die Arbeit nicht vorbei – sie fängt erst an.
Die monatliche Rückwärtsrechnung zeigt dir, was du tun musst, um deine Ziele zu erreichen. Aber langfristig stabilen Umsatz baust du durch:
Das ist der Unterschied zwischen einem Projekt-Business (immer auf Kundenjagd) und einem nachhaltigen Business (mit planbaren, wiederkehrenden Einnahmen).
Und wie du das alles systematisierst, ohne 80 Stunden pro Woche zu arbeiten? Darum geht's im letzten Teil: S – Systematisch wachsen.
Die monatliche Umsatzplanung, Newsletter-Systeme und Community-Aufbau – das alles parallel zu managen, kann überfordernd sein.
In meinem Content-Coaching entwickeln wir gemeinsam dein komplettes System für langfristigen, planbaren Umsatz. Von der Rückwärtsrechnung bis zur Community-Strategie.
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