LinkedIn für Coaches: So baust du dein Netzwerk richtig auf

LinkedIn für Coaches: So baust du dein Netzwerk richtig auf

LinkedIn kann ein echtes Türöffner-Tool für dein Business sein – wenn du es clever nutzt. Aber: Einfach ein Profil haben und ein paar Kontakte sammeln reicht nicht. Wenn du wirklich Wunschkunden gewinnen willst, brauchst du ein Netzwerk, das zu dir passt. Keine Karteileichen, sondern echte Verbindungen.

In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du dein LinkedIn-Netzwerk gezielt und stressfrei aufbaust – mit dem Fokus auf Qualität statt Quantität. Ideal, wenn du Coach, Beraterin oder Expertin bist und dir wünschst, dass die richtigen Leute auf dich zukommen.

Bevor du loslegst: Optimiere dein Profil

Bevor du anfängst zu netzwerken, sollte dein Profil stehen. Profilbild, Slogan, Titelbild, Info-Text, Berufserfahrung sowie Kenntnisse und Fähigkeiten – das sind die Basics. Alles Wissenswerte dazu findest du in meinen anderen Artikeln zur LinkedIn-Profil-Optimierung.

Schritt 1: Definiere deine Zielgruppe

Wenn du auf LinkedIn einfach drauflos netzwerkst, wird es schnell unübersichtlich. Und leider auch: wirkungslos. Denn was bringen dir 500 Kontakte, wenn dich keiner davon weiterempfiehlt oder überhaupt versteht, was du eigentlich machst?

Nimm dir Zeit, um herauszufinden, mit wem du dich überhaupt vernetzen willst. Und nein, alle, die ein Coaching brauchen könnten, ist keine Zielgruppe.

Frag dich:

  • Wer ist mein absoluter Wunschkunde? 
  • In welcher Branche arbeitet er? 
  • Welche Position hat er? 
  • Was sind seine größten Herausforderungen? 
  • Was will er erreichen?
  • Und wo tummelt er sich auf LinkedIn – in welchen Gruppen, bei welchen Themen, bei welchen Influencern?

Je konkreter du wirst, desto einfacher wird es. Versprochen. Und prüfe auch, wer im Besitz deiner Zielgruppe ist, d.h. wo gibt es Überschneidungen.

Tipp: Vernetze dich nur mit Menschen, die LinkedIn aktiv nutzen. Das heißt, sie haben ein gepflegtes Profil und sind regelmäßig auf LinkedIn aktiv. Das erkennst du an ihren Aktivitäten.

Schritt 2: Finde die richtigen Menschen

Du weißt, wen du suchst – aber wo findest du diese Leute eigentlich? Klar: auf LinkedIn. Aber nicht irgendwo, sondern mit System. Genau dafür gibt es die Suchfilter.

Die wichtigsten Filter für Coaches und Berater:

  • Berufsbezeichnung oder Stichwort: Suche nach konkreten Job-Titeln oder Begriffen, die deine Zielgruppe nutzt. 
  • Standort: Regional tätig? Dann filtere nach Stadt oder Region. 
  • Branche: Spezialisierst du dich auf bestimmte Branchen? Perfekt. 
  • Unternehmen: Du willst Menschen aus bestimmten Firmen erreichen? Auch das geht.

Für Fortgeschrittene: Nutze die boolesche Suche mit AND, OR und NOT, um deine Ergebnisse noch präziser zu machen.

Ein Wort zum LinkedIn Sales Navigator: Ich selbst nutze ihn nicht, weil ich mit den Standard-Filtern gut zurechtkomme und für mich sich die monatliche Investition nicht lohnt. Aber wenn du sehr spitze Zielgruppen hast oder regelmäßig viel netzwerken willst, kann er sich lohnen. Er bietet deutlich mehr Filter wie Karrierestufe, Sprachen oder Verantwortungsbereiche. Für professionelle Vertriebler definitiv eine Empfehlung.

Schritt 3: Erst warm werden, dann anfragen

Du hast spannende Menschen gefunden? Perfekt! Dann jetzt nicht einfach blind vernetzen – sondern mit ein bisschen Feingefühl. Es geht nicht darum, möglichst viele Kontakte zu sammeln, sondern Beziehungen aufzubauen.

Bevor du auf den Vernetzen-Button klickst, mach einen kurzen Profil-Check:

  • Passt die Person wirklich zu meiner Zielgruppe? 
  • Ist sie aktiv auf LinkedIn? 
  • Hat sie kürzlich etwas gepostet oder kommentiert?

Du magst es nicht, einfach aus dem Nichts Kontaktanfragen zu stellen? Verständlich! Dann werde erst sichtbar: Kommentiere einen Beitrag der Person. Like ein paar ihrer Posts. Folge ihr erst mal, ohne direkt eine Anfrage zu stellen.

So kommst du bereits ins Blickfeld - und deine spätere Anfrage wirkt nicht wie aus dem Nichts.

Schritt 4: Die persönliche Kontaktanfrage

Wenn du kein Premium-Mitglied bist, kannst du nur 5 Kontaktanfragen mit Nachricht pro Monat versenden - also nutze sie smart. Die „WARM“-Formel (aus meinem Netzwerk-Artikel):

  • Warum schreibst du?
  • Anknüpfungspunkt nennen.
  • Rückmeldung zu dir (kurz!).
  • Mehrwert andeuten (ohne zu verkaufen)
Beziehe dich auf einen Beitrag, ein gemeinsames Thema oder einen gemeinsamen Kontakt.
Gib eine Rückmeldung zu dir (kurz!): Wer bist du und was machst du - in einem Satz. Zeige, dass du Interesse an einem Austausch hast. Aber lade bitte nicht zum virtuellen Kaffee ein.

Ein Beispiel aus meiner eigenen Praxis: Ich habe vor ein paar Monaten eine Coach-Kollegin angeschrieben, die einen Beitrag über Content-Stress gepostet hatte. 

Ich schrieb: Hallo Anna, dein Beitrag über Content-Stress hat mich direkt angesprochen – genau das höre ich auch von meinen Kunden. Ich begleite Coaches beim minimalistischen Content-Marketing und würde mich freuen, mich mit dir zu vernetzen.

Willkommensnachricht

Natürlich kannst du auch darüber hinaus Vernetzungsanfragen stellen, nur eben ohne persönliche Nachricht. Aber das ist nicht weiter wild, denn wenn die Anfrage angenommen wird, kommt die Willkommensnachricht ins Spiel.

Pitche nicht in einer Willkommensnachricht, biete kein Treffen an, sondern schreibe einfach nur, dass du du dich über die Annahme der Anfrage freust. Ggf. kannst du auf ein Freebie von dir verweisen oder darauf aufmerksam machen, zu welchen Themen man dich nicht ansprechen kann.

Qualität vor Quantität: Die 10-20-Minuten-Routine

Du brauchst kein XXL-Netzwerk mit tausenden Kontakten. Was du brauchst, sind die richtigen Menschen in deinem Netzwerk – also solche, die zu deinem Angebot, deinen Werten und deiner Energie passen.

Schon mit 10 bis 20 Minuten täglich kannst du dein Netzwerk sichtbar und sinnvoll erweitern. Statt auf Masse zu setzen, nimm dir mindestens dreimal pro Woche vor, 5 bis 10 Profile anzuschauen und gezielt anzusprechen.

Der Trick: Nicht einfach anfragen – sondern erst warm werden. Ein Kontakt klickt nicht sofort auf Annehmen? Kein Ding. LinkedIn ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Mach den ersten Schritt mit einem Kommentar, dann ein Like, dann eine Anfrage – so baust du echte Beziehungen auf.

Netzwerk pflegen: Beziehungen aufbauen statt Kontakte sammeln

Eine Kontaktanfrage ist schnell verschickt. Aber eine Beziehung? Die braucht mehr als nur einen Klick.

Statt ab und zu auf "Gefällt mir" zu klicken, frag dich: Was bewegt mein Netzwerk gerade? Kommentiere mit echtem Mehrwert, teile deine Gedanken zu einem Thema oder stelle eine gute Frage.

Segmentiere dein Netzwerk:

  • Wunschkunden, mit denen du aktiv im Austausch bleiben willst. 
  • Kooperationspartner, die dein Angebot ergänzen. 
  • Branchenexperten, von denen du lernst.

Sei die Person, die auch mal was schenkt: Eine Buchempfehlung, ein Link zu einem Podcast, ein Veranstaltungshinweis- einfach, weil es passt. Kein CTA nötig. Nur echtes Teilen.

Meld dich einfach so. Am besten mit einer kleinen Brücke: Hey Timo, ich hab gerade an unseren Austausch über XY gedacht - wie läuft es bei dir? Das ist kein "Ich will dir was verkaufen", sondern ein echtes: "Ich sehe dich."

Was du vermeiden solltest:

Sofort nach der Annahme dein Angebot pitchen. Copy-Paste-Nachrichten an 50 Leute gleichzeitig. Monatelang nichts von dir hören lassen und dann plötzlich mit einer Verkaufsanfrage um die Ecke kommen.

Mit Influencern und Experten clever interagieren

Du musst kein Influencer sein, um von Influencern zu profitieren. Wenn du mit klugen Köpfen interagierst, kannst du viel erreichen: Kommentiere durchdacht unter ihren Beiträgen – das sehen auch deren Follower. Teile ihre Inhalte mit deinem eigenen Kommentar. Vernetze dich mit Menschen, die ebenfalls bei diesen Experten aktiv sind.

Wichtig: Es geht nicht um große Reichweite – sondern um relevante Reichweite.

Wenn du passende Personen gefunden hast, lautet das Prinzip: Erst geben, dann fragen. Interagiere mehrfach mit ihren Inhalten, bevor du dich meldest. Wenn du dich dann meldest, mach es konkret: Beziehe dich auf etwas Spezifisches, das die Person gesagt oder geteilt hat.

Beziehungen brauchen Zeit. Sei konsequent präsent – nicht aufdringlich, sondern verlässlich.

Fazit: Dein Netzwerk als tragfähiges Fundament

Ein starkes Netzwerk entsteht nicht über Nacht – aber mit einer klaren Strategie, etwas Ausdauer und echtem Interesse an anderen Menschen wirst du Schritt für Schritt sichtbar.

Was du dafür brauchst:

  • Klarheit über deine Zielgruppe. 
  • Ein optimiertes Profil, das zeigt, wer du bist und wem du hilfst. 
  • Eine kleine tägliche Routine - 10 bis 20 Minuten reichen. 
  • Echtes Interesse an den Menschen in deinem Netzwerk.

Jetzt liegt es bei dir: Starte mit kleinen Schritten, mach es regelmäßig – und hab Geduld. Beziehungen brauchen Zeit. Aber wenn du dranbleibst, wird dein Netzwerk nicht nur wachsen, sondern dich tragen.

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FAQ: Häufige Fragen zum LinkedIn-Netzwerk

Warum ist es wichtig, meine Zielgruppe zu definieren?

Weil du sonst ins Blaue netzwerkst – und das kostet Zeit und Nerven. Wenn du weißt, für wen du wirklich arbeiten willst, kannst du gezielt Kontakte knüpfen, die auch wirklich zu dir passen. Das spart Aufwand und erhöht die Trefferquote bei deiner Kundengewinnung.

Was gehört zu einem guten LinkedIn-Profil?

Kurz gesagt: Mach klar, wer du bist, was du tust und für wen. Drei Basics: Ein professionelles Foto, eine klare Headline, die zeigt, wem du wie hilfst, und ein aussagekräftiger Info-Text, der deine Geschichte erzählt.

Warum ist Content auf LinkedIn so wichtig?

Content ist der Unterschied zwischen Ah, ganz nett und Wow, die Person muss ich mir merken. Mit klugen, hilfreichen Inhalten zeigst du deine Haltung, dein Wissen und deine Persönlichkeit. Das baut Vertrauen auf – und genau das brauchst du für nachhaltige Kontakte und Kundenbeziehungen.

Wie schreibe ich eine gute Kontaktanfrage?

Mach es persönlich. Sag, warum du dich meldest. Vermeide leere Floskeln. Und: Schreib lieber nach der Annahme eine Willkommensnachricht, als gar nichts zu sagen. So hebst du dich sofort von 90 Prozent der anderen Anfragen ab.

Muss ich jeden Tag auf LinkedIn posten?

Nein. Aber regelmäßige Sichtbarkeit ist wichtig. Wenn du zwei- bis dreimal pro Woche Inhalte teilst, reicht das für den Anfang völlig. Wichtiger als Masse ist, dass du relevant bleibst – in deinem Thema und für deine Zielgruppe.

Ich bin eher introvertiert - muss ich mich trotzdem zeigen?

Dann willkommen im Club. Aber: Es geht hier nicht ums Angeben – sondern darum, Verbindung zu schaffen. Wenn du dich zeigst, wie du bist, wirst du nicht nur gesehen – sondern auch als Mensch wahrgenommen. Und genau darum geht es.