Sichtbarkeit als Coach: 6 Blockaden + Lösungen

Du bist Coach oder BeraterIn. Du hast viel Wissen, gute Methoden und echte Leidenschaft dafĂĽr, andere Menschen auf ihrem Weg zu unterstĂĽtzen. Doch wenn es darum geht, dich und deine Expertise online zu zeigen, wird dir unwohl.

Gedanken wie Was, wenn mein Content langweilig ist?, Wer will das schon von mir hören? oder Ich bin einfach nicht der Typ für diese laute Online-Welt schleichen sich ein und legen eine unsichtbare Bremse an.

Du bist nicht allein mit dieser Angst. Viele Coaches kämpfen mit der Hürde der Sichtbarkeit. Du kannst diese Blockade überwinden und einen Weg finden, der zu dir passt – ohne dich verbiegen zu müssen.

Inhaltsverzeichnis

6 typische Blockaden (und erste Lösungsansätze)

Die Online-Welt kann manchmal wie ein Dschungel wirken. Es ist verständlich, dass da Ängste und Unsicherheiten hochkommen. Sechs Blockaden begegnen mir in Gesprächen mit Coaches immer wieder.

1. Das Hochstapler-Syndrom: Bin ich ĂĽberhaupt gut genug?

Dieses nagende Gefühl, nicht gut genug zu sein - oder jeden Moment als Hochstaplerin entlarvt zu werden - kennen viele Selbstständige. Ich auch. Und ehrlich? Es erwischt mich bis heute immer mal wieder.

Je mehr man über ein Thema weiß, desto deutlicher wird einem auch, wie viel man eigentlich nicht weiß. Verrückt, oder? Aber mal ehrlich: Es geht nicht darum, Experte für alles zu sein. Es geht darum, deine Kunden von A nach B zu bringen – mit dem Wissen und der Erfahrung, die du jetzt schon hast.

Und ja, natürlich gibt es andere, die ihre (und deine) Themen schon länger teilen – in Blogartikeln, auf YouTube oder Social Media. Vielleicht wirken sie souveräner. Vielleicht haben sie bereits eine große Community. Vielleicht waren sie einfach nur früher dran.

Aber hier der Knackpunkt: Dein Wissen mag nicht einzigartig sein, dein Angebot vielleicht auch nicht – aber du bist es. Deine Erfahrungen, deine Sichtweise, dein Ton. Das ist dein echtes Alleinstellungsmerkmal.

Und genau das macht den Unterschied – nicht, ob andere vor dir schon gesprochen haben, sondern wie du es sagst. Mit Herz, Klarheit und Persönlichkeit.

2. Perfektionismus: Wenn nichts gut genug ist

Du feilst ewig an deinen Texten, deinen Social-Media-Beiträgen oder deinem ersten Video. Du wartest auf den perfekten Moment, das perfekte Equipment, die perfekte Formulierung. Das Problem: Perfektion ist eine Illusion – und sie hält dich davon ab, überhaupt ins Tun zu kommen.

Was meinst du, was ich mir alles an Equipment zugelegt habe, um perfekt auf YouTube zu starten. Und was ist passiert? Erst mal gar nichts. Weil ich mir meine Ängste nicht eingestehen wollte und stattdessen alles auf das fehlende Equipment geschoben habe.

3. Angst vor Kritik und Ablehnung

Die Sorge vor Kritik, negativen Kommentaren oder dem Urteil anderer kann lähmend sein. Was, wenn jemand deine Inhalte nicht mag – oder dich sogar persönlich angreift?

Bei mir kam noch die Angst dazu, fachlich etwas Falsches zu sagen. Gerade im Bereich Social Media und Content-Marketing gibt es so viele Wege, die zum Ziel führen, und Neuerungen gibt es hier gefühlt tagtäglich. Aber manchmal muss man sich einfach entscheiden – und für sich selbst klar bekommen, warum man genau diesen Weg empfiehlt.

Das macht es leichter. Zumindest fĂĽr mich.

4. Ăśberforderung durch zu viele Optionen

Die schiere Menge an Möglichkeiten im Online-Marketing – Blog, Social Media, Videos, Podcasts – kann überwältigend sein. Du weißt nicht, wo du anfangen sollst und fühlst dich wie gelähmt.

Gerade am Anfang musst du nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Du darfst mit nur einem Social-Media-Kanal starten. Und ja – deine Website darf anfangs noch provisorisch sein. Das ist völlig okay.

Wähle den Kanal, den auch deine Zielgruppe nutzt, der zu deiner Persönlichkeit passt – und auf dem du gerne Inhalte erstellst. Wenn du dich darin sicher fühlst, kannst du jederzeit Schritt für Schritt erweitern.

Gerade für Coaches und Berater ist LinkedIn oft ein effektiver Einstieg in die Online-Sichtbarkeit – fachlich, strukturiert und ohne persönliche Überexposition.

Fang klein an – mit einem Format, das sich für dich stimmig anfühlt. Grundsätzlich ist es sinnvoll, drei Dinge im Blick zu haben:
  1. Einen Kanal, über den du gefunden wirst – z. B. Blog, YouTube oder Podcast.
  2. Einen Kanal, über den du dir eine Community aufbaust – z. B. LinkedIn, Instagram oder TikTok.
  3. Einen 1:1-Kanal für den direkten Kontakt – z. B. Newsletter oder Messenger.

LinkedIn als Business-Kanal nutzen?

Gerade für Coaches und Berater ist LinkedIn oft ein effektiver Einstieg in die Online-Sichtbarkeit – fachlich, strukturiert und ohne persönliche Überexposition.

LinkedIn-Strategie entwickeln →

5. Keine Zeit fĂĽr Content-Erstellung

Dein Alltag als Coach ist oft schon prall gefüllt. Die Vorstellung, zusätzlich auch noch regelmäßig Content zu erstellen, erscheint da fast unmöglich.

Aber am Ende musst du dir immer wieder eine Frage stellen: Wie gewinnst du deine Kunden?

Es gibt unzählige Wege. Ich zum Beispiel bin introvertiert – große Netzwerkveranstaltungen sind so gar nicht meins. Trotzdem finden Menschen zu mir: über meinen Blog, über Social Media, über Seminare und natürlich auch über Empfehlungen.

Letztlich gilt für alle Marketing-Maßnahmen: Du investierst entweder Zeit oder Geld. Wenn du online gezielt sichtbar werden willst und Streuverluste vermeiden möchtest, wie sie z. B. bei Flyern entstehen, dann brauchst du Inhalte.

Aber: Wenn du es clever angehst, sinkt dein Zeitaufwand mit der Zeit. Warum?

  • Du entwickelst Routinen
  • Du baust dir einen Pool an Inhalten auf, die du recyceln kannst
  • Du lernst, was bei deiner Zielgruppe funktioniert

Und du musst messen können, was dir deine Inhalte bringen. Dann siehst du auch fix, ob sich die Erstellung von Inhalten für dich lohnt.

6. Ich bin nicht der Typ fĂĽr Sichtbarkeit

Viele denken bei Online-Sichtbarkeit sofort an extrovertierte Menschen, die ständig live gehen, tanzen, pitchen oder sich mühelos im Rampenlicht bewegen. Und wenn du dann eher leise, introvertiert oder zurückhaltend bist, kommt schnell der Gedanke: Ich bin einfach nicht der Typ für sowas.

So ging es mir auch lange. Ich dachte, Sichtbarkeit heißt, ständig präsent zu sein. Auf Social Media generell, in Instagram-Stories, in DMs und ich muss jeden Trend aufgreifen. Vor allem aber auch, weil ich Workshops zu dem Thema gebe, das Social Media Management für Unternehmen mache sowie zu Social Media berate. Aber selbst in meinem Fall stimmt das nicht, dass ich deswegen laut sichtbar sein muss. Wirklich nicht.

Sichtbarkeit ist kein Dauerfeuer – sondern eine Entscheidung, dich auf deine Art zu zeigen. In deinem Rhythmus. Das Einzige, was du benötigst, ist Kontinuität und Regelmäßigkeit.

Es gibt genügend Menschen, die Inhalte bevorzugen, die klar, tief, strukturiert und leise sind. Und dafür braucht es keine Dauerbeschallung – sondern Formate, die zu dir passen.

5 Schritte, um loszulegen

Jetzt wirds praktisch! Fünf Schritte, die dir helfen können, deine Sichtbarkeits-Blockade zu überwinden:

Schritt 1: Starte mit einem einzigen Format

Überfordere dich nicht. Wähle ein einziges Content-Format, mit dem du beginnen möchtest.

Zum Beispiel: ein Blogartikel pro Woche (oder alle zwei Wochen) zu einem Thema, das dir am Herzen liegt – und bei dem du dich sicher fühlst.

Schritt 2: Sammle Content-Ideen aus deinem Alltag

Du musst das Rad nicht neu erfinden. Deine tägliche Arbeit ist eine Goldgrube für Content-Ideen!

Notiere dir 3 bis 5 Fragen, die dir regelmäßig gestellt werden. Genau dort liegt oft der größte Bedarf und du kannst mit deinem Wissen wirklich weiterhelfen.

Schritt 3: Erstelle einen einfachen Content-Plan

Spontane Einfälle sind super – aber ein einfacher Content-Plan nimmt dir den Druck, jeden Tag neu überlegen zu müssen, was du posten sollst.

Ein Redaktionsplan (so simpel er auch sein mag) hilft dir, den Ăśberblick zu behalten und deine Inhalte strategisch zu platzieren.

Schritt 4: Nutze Content-Recycling

Das ist der Schlüssel zur Zeitersparnis! Ein gut recherchierter Blogartikel – deine Perle – lässt sich in viele kleine Content-Häppchen verwandeln:

  • Social-Media-Posts (LinkedIn, Instagram, Facebook)
  • Newsletter-Teaser
  • Infografiken oder Zitate
  • Kurzvideos oder Stories

So holst du das Maximum aus deiner Arbeit raus – ohne ständig neu anfangen zu müssen.

Schritt 5: Suche dir UnterstĂĽtzung

Suche dir einen Accountability-Partner, eine Mastermind-Gruppe oder einen Coach, der dich begleitet. Austausch mit Gleichgesinnten, das Teilen von Höhen und Tiefen und gegenseitige Motivation können Wunder wirken.

Die Perlen-Content-Methode fĂĽr Coaches

Die Perlen-Content-Methode ist besonders gut für Coaches geeignet, die zeitsparend und strategisch Content erstellen möchten – ohne sich ständig neu erfinden zu müssen.

Die Idee: Du erstellst einen hochwertigen, tiefgehenden Kerninhalt – deine Perle. Das kann z. B. ein ausführlicher Blogartikel, ein Webinar oder ein Leitfaden sein. Aus dieser Perle leitest du dann zahlreiche kleinere Content-Stücke für verschiedene Kanäle ab.

Das spart nicht nur enorm viel Zeit, sondern sorgt auch fĂĽr einen roten Faden in deiner Kommunikation.

Gerade fĂĽr introvertierte Coaches ist diese Methode ideal. Warum?

  • Du musst nicht ständig spontan neuen Content produzieren
  • Du kannst in Ruhe recherchieren und durchdacht formulieren
  • Du zeigst deine Expertise strukturiert und fundiert
  • Du baust dir nach und nach einen wertvollen Content-Pool auf

Diese Methode hat mir selbst geholfen, meine eigene Sichtbarkeits-Blockade zu überwinden – obwohl ich seit Jahren im Online-Marketing unterwegs bin.

Der Realitätscheck: Was dich am Anfang erwartet

Lass mich ehrlich sein: Am Anfang wird es langsam gehen. Die ersten Wochen oder Monate wirst du vermutlich wenig Likes oder Kommentare bekommen. Vielleicht sogar gar keine. Das ist völlig normal und kein Grund aufzugeben.

Community-Aufbau ist ein Marathon, kein Sprint. Manche Coaches brauchen Monate, andere Jahre, bis sie eine engagierte Community aufgebaut haben. Jeder Coach, den du heute vielleicht für seine souveräne Online-Präsenz bewunderst, hat einmal klein angefangen – und oft lange durchgehalten, bis sich erste Erfolge zeigten.

Der Unterschied? Sie haben den ersten Schritt gewagt – und sind drangeblieben. Auch wenn die Resonanz anfangs mau war. Jeder Schritt zählt. Auch wenn es am Anfang langsam geht.

Und du wirst sehen: Mit jeder kleinen Aktion wächst dein Mut und deine Sicherheit.

Fazit: Deine Expertise ist wichtig

Deine Erfahrungen, dein Wissen und deine Persönlichkeit sind wertvoll. Es gibt Menschen, die deine Perspektive brauchen könnten – aber du musst sie erst erreichen. Und das braucht Zeit.

Fang an, dich zu zeigen – auch wenn deine Stimme am Anfang noch leise ist und wenige zuhören. Mit der Zeit wird sie stärker. Jeder Schritt bringt dich weiter.

Bist du bereit, deine Sichtbarkeits-Blockade zu ĂĽberwinden?

Wenn du dabei Unterstützung suchst und lernen möchtest, wie du strategisch und authentisch online sichtbar wirst – ohne dich zu verbiegen – dann lade ich dich ein: Buche dir ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir.

Gemeinsam finden wir deinen Weg.