Optimierung LinkedIn-Profil für Coaches: So wird's zu deinem besten Akquise-Tool

Eine meiner Kundinnen erzählte mir neulich: "Ich habe mein LinkedIn-Profil seit drei Jahren nicht mehr angefasst. Aber neulich hat mich jemand gefunden und gebucht – über Google. Nicht über meine Website. Über mein LinkedIn-Profil."

Sie war überrascht. Ich nicht. Denn ein gut optimiertes LinkedIn-Profil rankt oft besser in Google als die eigene Website. Es ist sichtbar, durchsuchbar und – wenn du es richtig machst – ein 24/7-Akquise-Tool, das für dich arbeitet, während du schläfst.

Aber hier ist das Problem: Die meisten Coaches behandeln ihr LinkedIn-Profil wie einen digitalen Lebenslauf. Eine Ansammlung von Stationen, Zertifikaten und Buzzwords, die niemanden wirklich erreichen.

Dabei könnte es so viel mehr sein: Eine digitale Visitenkarte, die deine Expertise zeigt, Vertrauen aufbaut und die richtigen Menschen zu dir führt.

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du dein LinkedIn-Profil so optimierst, dass es nicht nur gefunden wird – sondern auch wirkt.

Inhaltsverzeichnis

Warum dein LinkedIn-Profil als Coach den Unterschied macht

LinkedIn ist mittlerweile mehr als nur ein digitales Karrierenetzwerk. Für Coaches ist es eine der besten Plattformen, um sich professionell zu präsentieren, Kunden zu gewinnen und wertvolle Kontakte zu knüpfen.

Ein starkes LinkedIn-Profil bringt dir:

Mehr Sichtbarkeit: Je besser dein Profil optimiert ist, desto eher tauchst du in den Suchergebnissen auf – sowohl auf LinkedIn als auch bei Google. Das bedeutet: Menschen finden dich, ohne dass du sie aktiv ansprechen musst.

Leichtere Kundengewinnung: Dein Profil ist deine digitale Visitenkarte. Wenn es klar zeigt, was du kannst und für wen du da bist, werden Interessierte schneller zu zahlenden Kunden.

Weniger Aufwand, mehr Wirkung: LinkedIn bietet dir Features, um Reichweite und Interaktionen zu steigern – ohne dass du rund um die Uhr posten musst. Ein gutes Profil arbeitet für dich, auch wenn du gerade nicht aktiv bist.

Das Wichtigste zuerst: Dein Profilbild

Dein Profilbild (und dein Slogan bzw. Job Titel) sind das Erste, was andere von dir sehen – und oft der Moment, in dem entschieden wird, ob sie dein Profil besuchen wollen.

Ich sehe es immer wieder: Coaches mit pixeligen Urlaubsfotos, abgeschnittenen Gruppenbildern oder Bildern, die zehn Jahre alt sind. Das Problem ist nicht, dass diese Bilder "unprofessionell" aussehen. Das Problem ist: Sie machen es schwer, Vertrauen aufzubauen.

Ein gutes Profilbild muss nicht perfekt sein. Es muss dich zeigen – klar, freundlich und authentisch.

Darauf kommt es beim Profilbild für LinkedIn an:

  • Hochwertig und scharf: Mindestens 800 x 800 Pixel. Verpixelte oder dunkle Bilder schrecken ab.
  • Nur du im Fokus: Kein Gruppenbild, kein abgeschnittener Party-Schnappschuss. Dein Gesicht sollte klar erkennbar sein.
  • Natürliches Licht: Stell dich ans Fenster oder geh nach draußen. Tageslicht sorgt für eine frische Ausstrahlung.
  • Neutraler Hintergrund: Ein ruhiger Hintergrund lenkt nicht ab und hilft, den Fokus auf dich zu setzen.
  • Freundlich und selbstbewusst: Ein offener Blick, ein dezentes Lächeln – das vermittelt Expertise und Nahbarkeit.

Wichtig: LinkedIn zeigt dein Bild in unterschiedlichen Größen – am größten für Besucher deines Profils, am kleinsten in Kommentaren am Smartphone. Deshalb unbedingt ein Porträtfoto nutzen, bei dem dein Gesicht gut zu erkennen ist.

Dein Profil-Slogan: Hier entscheidet sich, ob jemand weiterliest

Dein Profil-Slogan ist das Erste, was andere neben deinem Namen sehen. Und genau hier entscheidet sich, ob jemand neugierig auf dich wird oder weiterscrollt.

Screenshot Profilbild und Slogan im Linkedin Feed

Die häufigsten Fehler, die ich sehe:

  • "Business Coach | Leadership Trainerin" -> zu vage, sagt nichts aus
  • "Helping people reach their full potential" -> zu allgemein, austauschbar
  • "Coach für Führungskräfte" -> keine Keywords, kein Mehrwert erkennbar

Dein Slogan sollte stattdessen drei Dinge sofort klar machen: Was du tust, für wen du es tust und welchen Nutzen es bringt.

Ein Beispiel:

  • Schwach: "Business Coach | Leadership Trainerin"
  • Stark: "LinkedIn-Strategie für Selbstständige: Mehr Sichtbarkeit & Kunden ohne Stress"

Siehst du den Unterschied? Der starke Slogan sagt sofort, was du tust, für wen und welches Problem du löst. Er enthält außerdem relevante Keywords (LinkedIn-Strategie, Selbstständige), die dafür sorgen, dass du in der Suche auftauchst.

Worauf es ankommt:

  • Keywords an den Anfang: Die ersten Worte sind entscheidend – sowohl für die Suche als auch für den ersten Eindruck.
  • Mehrwert vor Berufsbezeichnung: Zeige direkt, welchen Nutzen du bietest.
  • Konkret statt schwammig: "Ich helfe dir, sichtbar zu werden" ist besser als "Ich helfe dir, dein Potenzial zu entfalten".

Deine Infobox: Hier baust du Vertrauen auf

Der „Über mich“-Bereich ist einer der wichtigsten Teile deines LinkedIn-Profils – hier entscheidet sich, ob jemand dich spannend findet oder weiterscrollt. Statt trockener Lebensläufe oder Floskeln geht es darum, Persönlichkeit, Expertise und Angebot auf den Punkt zu bringen.​

Screenshot Info Linkedin

So optimierst du deine Infobox Schritt für Schritt:

1. Starte mit einem Aufhänger.

Die ersten zwei bis drei Zeilen müssen ins Auge fallen. Stelle eine Frage, beschreibe ein typisches Problem deiner Zielgruppe oder beginne mit einer persönlichen Beobachtung. Nur diese Zeilen sind ohne Klick sichtbar – nutze sie strategisch.​

2. Erzähle deine Geschichte mit Fokus.

Kein Lebenslauf, sondern eine Mini-Story: Wie bist du zu deinem heutigen Coaching-Thema gekommen? Was motiviert dich dabei? Storytelling schafft Nähe und Vertrauen.​

3. Mach dein Angebot klar.

Beschreibe konkret, wem du hilfst, wobei du unterstützt und was sich dadurch verändert. So erkennen potenzielle Kundinnen sofort den Mehrwert.​

4. Verwende Schlüsselwörter.

Füge gezielt Begriffe ein, nach denen deine Zielgruppe sucht – etwa „Business Coaching“, „Karriereentwicklung“ oder „Mentoring für Gründerinnen“. Das verbessert deine Auffindbarkeit.​

5. Strukturiere klar und lesefreundlich.

Arbeite mit kurzen Absätzen, Leerzeilen und einer klaren Sprache. Vermeide Buzzwords und Fachchinesisch – sie wirken eher austauschbar als kompetent.​

6. Runde mit einem Call-to-Action ab.

Beende deinen Text mit einer klaren Einladung: „Lass uns vernetzen“, „Buche dein Erstgespräch“ oder „Lade dir jetzt XY runter“.

7. Ergänze Top-Fähigkeiten

Du kannst 5 Fähigkeiten aus dem Bereich "Kenntnisse" hinterlegen. Das sticht visuell ins Auge und wird von LinkedIn stärker bewertet.

Ein gut geschriebener Infotext ist deine digitale Visitenkarte mit Tiefgang: Er zeigt, wer du bist, was du kannst – und warum es sich lohnt, dich kennenzulernen.​

Die "Im Fokus"-Sektion: Dein digitales Schaufenster

Die "Im Fokus"-Sektion ist dein digitales Schaufenster – hier kannst du genau das präsentieren, was potenzielle Kunden als Erstes sehen sollen.

Ich nutze diesen Bereich zum Beispiel für meine besten Blogartikel, für Freebies oder für direkte Links zu meinen Angeboten. Das Schöne: Die Inhalte hier sind nicht chronologisch wie deine Posts, sondern du entscheidest selbst, was oben steht.

Screenshot im fokus Linkedin

Was du hier platzieren solltest:

  • Direkte Links zu Angeboten (Webinare, eBooks, Checklisten)
  • Deine besten Inhalte (Blogartikel, die deine Expertise zeigen)
  • Social Proof (Kundenergebnisse, Case Studies, Presseberichte)
  • Call-to-Actions (z.B. Link zu einem kostenlosen Erstgespräch)

Wichtig zu wissen: Auf dem Handy sieht man nur 2 Beiträge komplett, am Desktop maximal 3. Platziere also das Wichtigste an erster Stelle.

Dein LinkedIn-Titelbild: Mehr als nur Deko

Das Titelbild ist deine visuelle Visitenkarte und damit eine der ersten Gelegenheiten, um potenzielle Klienten oder Geschäftspartner direkt anzusprechen. Und trotzdem wird es oft sträflich vernachlässigt.

Ich sehe immer wieder generische Stockfotos oder Bilder, die null Aussagekraft haben. Dabei kannst du hier so viel rausholen! Warst du als Speaker auf einer Bühne? Hast du ein Produkt oder eine Dienstleistung, die du in Aktion zeigen kannst? Bilder mit Kontext helfen, Vertrauen aufzubauen

Dein Titelbild sollte 1584 x 396 Pixel groß sein. Denk daran, dass dein Profilbild einen Teil des Titelbildes überdeckt. Platziere also keine wichtigen Elemente an dieser Stelle. Die Darstellung auf dem Smartphone versus auf großen Bildschirmen ist ebenfalls unterschiedlich. Da LinkedIn inzwischen überwiegend mobil genutzt wird, überprüfe unbedingt die Darstellung auf kleinen Bildschirmen.

Screenshot Linkedin Profil

Du kannst dein Titelbild auch für einen dezenten Call-to-Action nutzen: "Jetzt Kennenlerngespräch buchen" oder "Jetzt Podcast abonnieren". Aber bitte nicht zu werblich – das wirkt schnell unprofessionell.

Serviceleistungen hinterlegen: Mach es deinen Kunden leicht

LinkedIn bietet dir eine vordefinierte Liste an Service-Kategorien, die du auswählen kannst. Zusätzlich hast du die Möglichkeit, eine kurze Beschreibung hinzuzufügen – nutze sie, um klar zu kommunizieren, was du anbietest und für wen.

Beispiele: Business-Coaching, Karriereberatung, Führungskräfte-Training, Personal Branding, LinkedIn-Marketing-Beratung, Workshop-Moderation, Unternehmensberatung, Change Management.

Screenshot Serviceleistungen Linkedin

Indem du deine Serviceleistungen hinterlegst, machst du es potenziellen Kunden leicht, auf einen Blick zu verstehen, was du anbietest. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass du genau die richtigen Anfragen bekommst.

Berufserfahrung & Qualifikationen: Zeig, was du kannst

Die Darstellung deiner Berufserfahrung ist entscheidend, damit Besucher deines Profils sofort erkennen, was du kannst und bietest.

Screenshot Berufserfahrung Linkedin

Konzentriere dich auf Positionen und Projekte, die deine Expertise unterstreichen. Weniger ist oft mehr – verzichte auf irrelevante Details. Niemand muss wissen, dass du mal in der Schulzeit Zeitungen ausgetragen hast (es sei denn, das hat mit deinem heutigen Angebot zu tun).

Hast du Weiterbildungen oder Zertifikate, die deine Fachkompetenz untermauern? Zeig sie! Und nutze visuelle Elemente: Bilder, Präsentationen oder Projektbeispiele machen deine Erfolge greifbarer und sorgen für mehr Aufmerksamkeit.

Nutze Absätze und klare Beschreibungen, um deine beruflichen Stationen übersichtlich darzustellen. So machst du es potenziellen Kunden leicht, deine Stärken auf einen Blick zu erfassen.

Kenntnisse & Fähigkeiten: Qualität vor Quantität

Die richtige Auswahl und Darstellung deiner Schlüsselqualifikationen ist entscheidend für deinen Erfolg auf LinkedIn. Hier gilt: Qualität vor Quantität. Wähle Fertigkeiten aus, die deine Expertise widerspiegeln und für deine Zielgruppe relevant sind.

Ordne deine Kenntnisse und Fähigkeiten den passenden Berufsstationen zu, um deine Erfahrung greifbarer zu machen. Ergänze Top-Fähigkeiten in deiner Infobox, damit Besucher sofort sehen, worin du besonders stark bist.

Halte deine Liste aktuell und entferne irrelevante oder veraltete Fähigkeiten. 

Screenshot Kenntnisse Linkedin

Und hier ein kleiner Tipp: Bitte dein Netzwerk um Bestätigungen deiner wichtigsten Fähigkeiten – das stärkt deine Glaubwürdigkeit. Und bestätige auch von Menschen aus deinem Netzwerk die Expertise – das erhöht die Bindung und bringt dich in Erinnerung.

Empfehlungen sammeln: Vertrauen aufbauen

Empfehlungen von zufriedenen Kunden oder auch Arbeitskollegen sind einer der stärksten Vertrauensfaktoren. Sie zeigen: Du lieferst, was du versprichst. Aber ich weiß auch: Viele scheuen sich, aktiv danach zu fragen.

Screenshot Empfehlungen

Gehe bewusst vor: Bitte nur Personen um eine Empfehlung, die deine Arbeit wirklich gut kennen und fundierte Rückmeldungen geben können. Wähle den richtigen Zeitpunkt – eine Anfrage hat den größten Effekt, wenn ihr gerade erfolgreich zusammengearbeitet habt.

Formuliere eine klare Bitte: Du kannst vorschlagen, welche Aspekte der Zusammenarbeit besonders wertvoll waren. So fällt es anderen leichter, eine treffende Empfehlung zu schreiben.

Warum Empfehlungen so wichtig sind? Sie erhöhen die Glaubwürdigkeit deines Profils, stärken deine Autorität und bieten sozialen Beweis, der potenzielle Kunden überzeugen kann.

Weitere sinnvolle Optimierungen

LinkedIn bietet dir viele Möglichkeiten, dein Profil professionell zu optimieren und anzupassen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Vanity-URL erstellen: Wähle eine individuelle, klare URL für dein Profil, idealerweise mit deinem Namen und - wenn du magst - einem relevanten Keyword. In meinem Fall wäre das wwww.linkedin.com/nicolekempe oder wwww.linkedin.com/nicolekempe_social_media_marketing
  • Bilinguales Profil nutzen: Falls du international arbeitest, kannst du dein Profil in mehreren Sprachen hinterlegen, um verschiedene Zielgruppen gezielt anzusprechen. Du kannst allerdings nur in einer Sprache posten.
  • KI-Tools zur Optimierung einsetzen: Tools wie ChatGPT helfen dir, dein Profil zu analysieren und gezielt zu verbessern.

Fazit: Dein Profil ist kein Projekt – es ist ein Prozess

Ein starkes LinkedIn-Profil entsteht nicht über Nacht. Es ist ein Prozess – du wirst immer wieder Dinge anpassen, verbessern und auf den aktuellen Stand bringen.

Aber genau das ist auch das Schöne: Du musst nicht perfekt starten. Du musst nur starten – und dann Schritt für Schritt besser werden.

Ich empfehle dir: Nimm dir heute 30 Minuten Zeit. Schau dir dein Profil mit den Augen eines potenziellen Kunden an. Was siehst du? Ist klar, was du tust? Ist klar, für wen? Ist klar, wie man mit dir arbeiten kann?

Wenn nicht, weißt du jetzt, wo du ansetzen kannst.

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