Mit diesen 6 Punkten baust du deine Personenmarke auf

Mit diesen 6 Punkten baust du deine Personenmarke auf

"Personal Branding" – klingt erstmal nach Marketing-Blabla, oder? Nach Instagram-Gurus und Selbstdarstellung.

Aber ehrlich: Ob du willst oder nicht, du hast bereits eine Marke. Deine Marke ist das, was andere über dich sagen, wenn du nicht im Raum bist.

Die Frage ist nur: Überlässt du es dem Zufall, wie andere dich wahrnehmen? Oder nimmst du es selbst in die Hand?

Personal Branding bedeutet nicht, dich zu verstellen oder marktschreierisch aufzutreten. Es bedeutet: Fokus setzen und klar machen, wofür du stehst – sowohl fachlich als auch von deinen Werten her.

Und genau darum geht's in diesem Artikel: 6 konkrete Punkte, mit denen du deine Personenmarke aufbaust. Ohne Schnickschnack. Ohne Bullshit.

Schritte Personal Branding

1. Selbstreflexion: Finde heraus, wer du wirklich bist

Bevor du irgendetwas nach außen trägst, musst du erstmal wissen: Wer bin ich eigentlich? Und wofür will ich stehen?

Das klingt philosophisch, ist aber superpraktisch. Denn wenn du nicht weißt, was dich ausmacht, wie sollen es dann andere wissen?

Stell dir diese Fragen:

  • Wofür willst du bekannt sein?
  • Was sollen Leute über dich sagen, wenn sie dich anderen empfehlen?
  • Was macht dich einzigartig? (Und nein, "ich bin halt ich" reicht nicht 😉)
  • Welche Werte sind dir wirklich wichtig – nicht die, von denen du denkst, dass du sie haben solltest?

Ich weiß, diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten. Gerade wenn du schon viele Jahre im Beruf bist und verschiedene Rollen hattest. Aber nimm dir die Zeit dafür. Am besten mit Stift und Papier, nicht nur im Kopf.

Praxistipp: Frag drei Menschen aus unterschiedlichen Bereichen deines Lebens (Kunde, Kollege, Freund): "Wofür stehe ich in deinen Augen?" Die Antworten zeigen dir, wie du aktuell wahrgenommen wirst – und wo vielleicht noch Lücken sind.

2. Positionierung: Für wen löst du welches Problem?

Hier wird's konkret. Deine Positionierung beantwortet drei Fragen:

Für wen arbeitest du am liebsten? (Deine Zielgruppe)

  • Welches Problem löst du für diese Menschen?
  • Was macht deine Lösung besonders? (Nicht besser – sondern anders)

Viele machen hier den Fehler und wollen "für alle" da sein. Aber das funktioniert nicht. Wenn du für alle schreibst, fühlt sich niemand wirklich angesprochen.

Ein Beispiel:

  • "Ich helfe Menschen, besser zu kommunizieren" ist schwammig.
  • "Ich helfe Führungskräften in der Lebensmitte, die sich in ihrem Job feststecken fühlen, durch klare Kommunikation neue Perspektiven zu entwickeln" ist präzise.

Merkst du den Unterschied? Im zweiten Fall weiß sofort jemand: Das ist für mich! Oder eben nicht – und das ist genauso wichtig.

Und ja, es ist okay, nicht für jeden da zu sein.

Tatsächlich ist es sogar notwendig. Denn je klarer deine Positionierung, desto leichter finden dich die richtigen Menschen.

3. Deine Botschaft: Was bleibt in den Köpfen hängen?

Menschen erinnern sich im Durchschnitt an 1-2 Dinge über dich. Nicht mehr.

Also: Was sollen das für Dinge sein?

Deine Botschaft ist nicht deine komplette Lebensgeschichte. Sie ist nicht die Liste all deiner Ausbildungen und Zertifikate. Deine Botschaft ist der Kern – das, wofür du stehst.

Beispiele für klare Botschaften:

  • "Ich helfe introvertierten Unternehmern, sichtbar zu werden – ohne sich verbiegen zu müssen."
  • "Ich zeige Coaches, wie sie mit weniger Aufwand mehr Wirkung im Content Marketing erzielen."
  • "Ich unterstütze Frauen ab 40 dabei, beruflich neu durchzustarten."

Siehst du das Muster? Klare Zielgruppe + konkretes Problem + deine Lösung.

Deine Botschaft sollte so klar sein, dass andere dich problemlos weiterempfehlen können. "Du musst unbedingt mit XY sprechen, die hilft genau bei deinem Thema."

Praxistipp: Schreib deine Botschaft in einem Satz auf. Lies ihn dir laut vor. Klingt er nach dir? Oder nach einem Hochglanz-Flyer? Wenn Letzteres: Vereinfache. Mach's menschlicher.

4. Sichtbarkeit schaffen: Zeig dich da, wo deine Zielgruppe ist

Eine Marke, die niemand kennt, ist keine Marke. Klingt hart, ist aber so.

Du musst raus aus deiner Komfortzone und sichtbar werden. Aber – und das ist wichtig – nicht überall. Sondern gezielt dort, wo deine Wunschkunden unterwegs sind.

Du hast verschiedene Möglichkeiten:

Online-Sichtbarkeit:

  • Blog oder Website (deine Homebase)
  • LinkedIn (perfekt für B2B und Coaches)
  • Instagram (wenn deine Zielgruppe dort aktiv ist)
  • Newsletter (direkter Draht zu deinen Interessenten)
  • Podcast oder YouTube (wenn du dich vor die Kamera oder ans Mikro traust)

Offline-Sichtbarkeit:

  • Networking-Events in deiner Branche
  • Vorträge oder Workshops
  • Gastbeiträge in Fachmagazinen
  • Kooperationen mit anderen Experten

Aber Achtung:

Du musst nicht überall sein. Im Gegenteil. Such dir maximal zwei Plattformen aus, auf denen du wirklich präsent sein willst. Und dann bleib dort konsistent.

Lieber einmal pro Woche ein guter LinkedIn-Post als jeden Tag halbherziger Content auf fünf verschiedenen Kanälen.

Meine persönliche Erfahrung:

Ich habe lange versucht, auf Instagram, Facebook, LinkedIn und Pinterest gleichzeitig aktiv zu sein. Das Ergebnis? Ich war erschöpft und nirgendwo wirklich gut. Heute konzentriere ich mich auf LinkedIn und meinen Blog – und es fühlt sich so viel leichter an.

5. Kommuniziere konsistent und authentisch

Deine Marke entsteht nicht durch einen einzigen Post oder einen tollen Website-Text. Sie entsteht durch Wiederholung und Konsistenz.

Das bedeutet:

  • Deine visuellen Elemente (Farben, Schriften, Bildstil) sollten wiedererkennbar sein
  • Dein Schreibstil sollte zu dir passen – egal ob Blog, Newsletter oder Social Media
  • Deine Themen sollten sich um deine Kernbotschaft drehen
  • Deine Werte sollten in allem, was du tust, spürbar sein

Klingt nach viel? Ist es auch. Aber es lohnt sich.

Denn wenn Menschen dich über verschiedene Kanäle hinweg wahrnehmen und überall dieselbe klare Botschaft erleben, entsteht Vertrauen. Und Vertrauen ist die Basis für jede Geschäftsbeziehung.

Was konsistent NICHT bedeutet:

Es bedeutet nicht, dass du dich verstellen musst.

Es bedeutet nicht, dass du immer perfekt sein musst.

Es bedeutet nicht, dass du keine schlechten Tage zeigen darfst.

Konsistenz bedeutet: Du bleibst dir treu. Du zeigst dich, wie du bist – mit Ecken und Kanten. Aber du tust es regelmäßig.

Praxistipp: Erstelle dir eine kleine "Marken-Checkliste" mit 3 bis 5 Punkten, die deine Marke ausmachen. Zum Beispiel: direkte Sprache, praktische Tipps, keine Fachbegriffe, ermutigend statt belehrend. Bevor du etwas veröffentlichst, check kurz: Passt das zu mir?

6. Pflege deine Marke kontinuierlich

Personal Branding ist kein Projekt mit Enddatum. Es ist ein Marathon, kein Sprint.

Das heißt:

  • Bleib am Ball – auch wenn du mal keine Lust hast
  • Schau regelmäßig, was über dich online steht (Google dich selbst)
  • Aktualisiere deine Profile und Texte, wenn sich etwas ändert
  • Beobachte, wie deine Botschaft ankommt – und justiere nach, wenn nötig
  • Bleib authentisch, auch wenn deine Marke wächst

Und ganz wichtig: Schütze deine Reputation. Das bedeutet nicht, dass du jeden Shitstorm verhindern kannst. Aber es bedeutet, dass du professionell bleibst, auch wenn es mal schwierig wird.

Ein Wort zur Kritik:

Je sichtbarer du wirst, desto eher wirst du auch auf Menschen treffen, die dich oder deine Arbeit kritisieren. Das ist normal. Das gehört dazu.

Nicht jeder muss dich mögen. Nicht jeder wird deine Arbeit gut finden. Und das ist okay.

Was zählt: Dass die richtigen Menschen dich finden. Die, mit denen du arbeiten willst. Die, denen du wirklich helfen kannst.

Fazit: Deine Marke ist, was du daraus machst

Personal Branding klingt nach viel Arbeit? Ist es auch. Aber es lohnt sich.

Denn eine starke Personenmarke:

Schafft Vertrauen bei potenziellen Kunden

Macht dich unterscheidbar von Mitbewerbern

Bringt dir die richtigen Anfragen (und filtert die falschen raus)

Macht Empfehlungen leichter ("Du musst unbedingt mit XY sprechen!")

Gibt dir selbst mehr Klarheit über deinen Weg

Und das Beste: Du musst nicht perfekt sein. Du musst nicht auf allen Kanälen gleichzeitig präsent sein. Du musst keine tausend Follower haben.

Du musst nur eins tun: Anfangen.

Such dir einen der sechs Punkte aus. Arbeite daran. Und dann den nächsten.

Schritt für Schritt baust du so eine Marke auf, die zu dir passt. Die sich echt anfühlt. Die funktioniert.

Und wenn du dabei Unterstützung brauchst? Lass uns gerne reden.