
"Personal Branding" – klingt erstmal nach Marketing-Blabla, oder? Nach Instagram-Gurus und Selbstdarstellung.
Aber ehrlich: Ob du willst oder nicht, du hast bereits eine Marke. Deine Marke ist das, was andere über dich sagen, wenn du nicht im Raum bist.
Die Frage ist nur: Überlässt du es dem Zufall, wie andere dich wahrnehmen? Oder nimmst du es selbst in die Hand?
Personal Branding bedeutet nicht, dich zu verstellen oder marktschreierisch aufzutreten. Es bedeutet: Fokus setzen und klar machen, wofür du stehst – sowohl fachlich als auch von deinen Werten her.
Und genau darum geht's in diesem Artikel: 6 konkrete Punkte, mit denen du deine Personenmarke aufbaust. Ohne Schnickschnack. Ohne Bullshit.
Bevor du irgendetwas nach außen trägst, musst du erstmal wissen: Wer bin ich eigentlich? Und wofür will ich stehen?
Das klingt philosophisch, ist aber superpraktisch. Denn wenn du nicht weißt, was dich ausmacht, wie sollen es dann andere wissen?
Stell dir diese Fragen:
Ich weiß, diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten. Gerade wenn du schon viele Jahre im Beruf bist und verschiedene Rollen hattest. Aber nimm dir die Zeit dafür. Am besten mit Stift und Papier, nicht nur im Kopf.
Praxistipp: Frag drei Menschen aus unterschiedlichen Bereichen deines Lebens (Kunde, Kollege, Freund): "Wofür stehe ich in deinen Augen?" Die Antworten zeigen dir, wie du aktuell wahrgenommen wirst – und wo vielleicht noch Lücken sind.
Hier wird's konkret. Deine Positionierung beantwortet drei Fragen:
Für wen arbeitest du am liebsten? (Deine Zielgruppe)
Viele machen hier den Fehler und wollen "für alle" da sein. Aber das funktioniert nicht. Wenn du für alle schreibst, fühlt sich niemand wirklich angesprochen.
Ein Beispiel:
Merkst du den Unterschied? Im zweiten Fall weiß sofort jemand: Das ist für mich! Oder eben nicht – und das ist genauso wichtig.
Und ja, es ist okay, nicht für jeden da zu sein.
Tatsächlich ist es sogar notwendig. Denn je klarer deine Positionierung, desto leichter finden dich die richtigen Menschen.
Menschen erinnern sich im Durchschnitt an 1-2 Dinge über dich. Nicht mehr.
Also: Was sollen das für Dinge sein?
Deine Botschaft ist nicht deine komplette Lebensgeschichte. Sie ist nicht die Liste all deiner Ausbildungen und Zertifikate. Deine Botschaft ist der Kern – das, wofür du stehst.
Beispiele für klare Botschaften:
Siehst du das Muster? Klare Zielgruppe + konkretes Problem + deine Lösung.
Deine Botschaft sollte so klar sein, dass andere dich problemlos weiterempfehlen können. "Du musst unbedingt mit XY sprechen, die hilft genau bei deinem Thema."
Praxistipp: Schreib deine Botschaft in einem Satz auf. Lies ihn dir laut vor. Klingt er nach dir? Oder nach einem Hochglanz-Flyer? Wenn Letzteres: Vereinfache. Mach's menschlicher.
Eine Marke, die niemand kennt, ist keine Marke. Klingt hart, ist aber so.
Du musst raus aus deiner Komfortzone und sichtbar werden. Aber – und das ist wichtig – nicht überall. Sondern gezielt dort, wo deine Wunschkunden unterwegs sind.
Du hast verschiedene Möglichkeiten:
Online-Sichtbarkeit:
Offline-Sichtbarkeit:
Aber Achtung:
Du musst nicht überall sein. Im Gegenteil. Such dir maximal zwei Plattformen aus, auf denen du wirklich präsent sein willst. Und dann bleib dort konsistent.
Lieber einmal pro Woche ein guter LinkedIn-Post als jeden Tag halbherziger Content auf fünf verschiedenen Kanälen.
Meine persönliche Erfahrung:
Ich habe lange versucht, auf Instagram, Facebook, LinkedIn und Pinterest gleichzeitig aktiv zu sein. Das Ergebnis? Ich war erschöpft und nirgendwo wirklich gut. Heute konzentriere ich mich auf LinkedIn und meinen Blog – und es fühlt sich so viel leichter an.
Deine Marke entsteht nicht durch einen einzigen Post oder einen tollen Website-Text. Sie entsteht durch Wiederholung und Konsistenz.
Das bedeutet:
Klingt nach viel? Ist es auch. Aber es lohnt sich.
Denn wenn Menschen dich über verschiedene Kanäle hinweg wahrnehmen und überall dieselbe klare Botschaft erleben, entsteht Vertrauen. Und Vertrauen ist die Basis für jede Geschäftsbeziehung.
Was konsistent NICHT bedeutet:
Es bedeutet nicht, dass du dich verstellen musst.
Es bedeutet nicht, dass du immer perfekt sein musst.
Es bedeutet nicht, dass du keine schlechten Tage zeigen darfst.
Konsistenz bedeutet: Du bleibst dir treu. Du zeigst dich, wie du bist – mit Ecken und Kanten. Aber du tust es regelmäßig.
Praxistipp: Erstelle dir eine kleine "Marken-Checkliste" mit 3 bis 5 Punkten, die deine Marke ausmachen. Zum Beispiel: direkte Sprache, praktische Tipps, keine Fachbegriffe, ermutigend statt belehrend. Bevor du etwas veröffentlichst, check kurz: Passt das zu mir?
Personal Branding ist kein Projekt mit Enddatum. Es ist ein Marathon, kein Sprint.
Das heißt:
Und ganz wichtig: Schütze deine Reputation. Das bedeutet nicht, dass du jeden Shitstorm verhindern kannst. Aber es bedeutet, dass du professionell bleibst, auch wenn es mal schwierig wird.
Ein Wort zur Kritik:
Je sichtbarer du wirst, desto eher wirst du auch auf Menschen treffen, die dich oder deine Arbeit kritisieren. Das ist normal. Das gehört dazu.
Nicht jeder muss dich mögen. Nicht jeder wird deine Arbeit gut finden. Und das ist okay.
Was zählt: Dass die richtigen Menschen dich finden. Die, mit denen du arbeiten willst. Die, denen du wirklich helfen kannst.
Personal Branding klingt nach viel Arbeit? Ist es auch. Aber es lohnt sich.
Denn eine starke Personenmarke:
Schafft Vertrauen bei potenziellen Kunden
Macht dich unterscheidbar von Mitbewerbern
Bringt dir die richtigen Anfragen (und filtert die falschen raus)
Macht Empfehlungen leichter ("Du musst unbedingt mit XY sprechen!")
Gibt dir selbst mehr Klarheit über deinen Weg
Und das Beste: Du musst nicht perfekt sein. Du musst nicht auf allen Kanälen gleichzeitig präsent sein. Du musst keine tausend Follower haben.
Du musst nur eins tun: Anfangen.
Such dir einen der sechs Punkte aus. Arbeite daran. Und dann den nächsten.
Schritt für Schritt baust du so eine Marke auf, die zu dir passt. Die sich echt anfühlt. Die funktioniert.
Und wenn du dabei Unterstützung brauchst? Lass uns gerne reden.