Marketing-Mindset für Coaches: Blockaden überwinden

Marketing – Dein persönliches Monster unter dem Bett?

Hand aufs Herz: Löst allein das Wort Marketing bei dir manchmal schon ein leichtes Unbehagen aus? Vielleicht kennst du diese Gedanken: Ich bin einfach nicht gut im Verkaufen. Oder: Ich will niemandem auf die Nerven gehen mit meiner Werbung. Vielleicht auch: Diese ganze Technik ist einfach nicht meins.

Wenn dir solche Sätze bekannt vorkommen, bist du in bester Gesellschaft! Viele Coaches kämpfen mit genau diesen inneren Widerständen. Es ist völlig normal, sich manchmal unsicher zu fühlen. Schließlich bist du Coach geworden, um Menschen zu unterstützen – nicht um dich als Marketing-Genie zu beweisen.

Die gute Nachricht: Dein Mindset ist nicht in Stein gemeißelt. Du kannst lernen, diese unbewussten Blockaden zu erkennen und zu verändern – sodass Marketing sich mit der Zeit leichter anfühlt.

In diesem Artikel schauen wir uns an, welche typischen Mindset-Blockaden uns oft im Weg stehen und – viel wichtiger – wie du sie mit einfachen Tipps und Übungen auflösen kannst.

5 typische Marketing-Blockaden

Mal ehrlich: Oft sind es genau diese Denkmuster, die uns mehr ausbremsen als jede fehlende Strategie oder jedes komplizierte Tool. Ein starkes Marketing-Mindset ist oft entscheidend.

1. Selbstzweifel und Hochstapler-Syndrom

Du zweifelst insgeheim an deiner eigenen Expertise, obwohl du schon tolle Erfolge mit Klienten hattest. Du hast Angst vor Kritik oder davor, dass andere dich für nicht kompetent genug halten. Vielleicht vergleichst du dich auch ständig mit anderen Coaches, die scheinbar schon viel weiter sind und deren Marketing so mühelos aussieht.

Die Folge: Potenzielle Kunden erkennen nicht den wahren Wert deiner Arbeit und deine Marketing-Bemühungen bleiben erfolglos.

Artikeltipp: Coaches & Imposter-Syndrom: Zeig, was du kannst!

2. Angst vor Ablehnung

Niemand wird gerne abgelehnt. Ein Nein zu einem Angebot kann sich anfühlen wie ein Nein zu uns als Person. Doch im Marketing ist ein Nein oft einfach nur ein Zeichen dafür, dass das Angebot gerade nicht passt, der Zeitpunkt falsch ist oder die Person noch nicht bereit ist – und hat selten etwas mit deinem Wert als Mensch zu tun.

Die Folge: Aus Angst vor einem Nein vermeidest du es vielleicht, klare Angebote zu machen. Du zögerst, den nächsten Schritt vorzuschlagen oder nach dem Abschluss zu fragen. Jedes Nein, das du dann doch bekommst, nimmst du sehr persönlich und es bestärkt dich vielleicht in deinen Selbstzweifeln.

3. Marketing = aufdringlich sein?

Vielleicht hast du selbst schon negative Erfahrungen mit aggressivem, lautem Marketing gemacht und hast jetzt die Sorge, selbst so wahrgenommen zu werden, wenn du für dich und dein Coaching wirbst. Du möchtest authentisch bleiben und niemanden bedrängen.

Die Folge: Diese Haltung führt oft dazu, dass du dich mit deiner Werbung extrem zurückhältst. Deine Botschaften sind vielleicht zu vage oder zu bescheiden. Du zeigst nicht klar und deutlich den Wert und Nutzen deines Angebots, aus Angst, es könnte als zu viel oder angeberisch empfunden werden.

4. Technik-Überforderung

Die Online-Welt mit all ihren Tools, Plattformen und Fachbegriffen kann schnell überfordernd wirken, besonders wenn man nicht damit aufgewachsen ist oder einfach andere Interessen hat. Die Angst, etwas falsch zu machen oder den Überblick zu verlieren, ist groß.

Die Folge: Du nutzt die vielen hilfreichen Chancen der Online-Welt nicht oder nur sehr zögerlich. Deine Webseite ist vielleicht nicht mehr ganz aktuell, du scheust dich vor einfachen E-Mail-Programmen oder Social-Media-Tools, die dir eigentlich viel Zeit sparen und deine Reichweite erhöhen könnten.

5. Perfektionismus

Du hast einen sehr hohen Anspruch an dich selbst und deine Arbeit – was ja grundsätzlich gut ist! Aber im Marketing kann dieser Perfektionismus dazu führen, dass du nie wirklich ins Handeln kommst, weil du immer noch ein Detail verbessern möchtest.

Die Folge: Du feilst ewig an deinen Texten, deine Webseite geht nie online, weil immer noch etwas nicht ganz perfekt ist, oder dein erster Blogartikel schlummert seit Monaten als Entwurf auf deiner Festplatte. Das Ergebnis: Du bleibst unsichtbar und dein Marketing kommt nicht in Gang.

Praktische Tipps: So veränderst du dein Mindset

Du bist diesen Blockaden nicht hilflos ausgeliefert. Hier sind ein paar einfache und praktische Tipps, wie du deine innere Haltung zum Marketing verändern kannst.

Mach dir deine Gedanken bewusst

Der erste Schritt zur Veränderung ist immer das Bewusstmachen. Beobachte einmal achtsam deine Gedanken und Gefühle, wenn du an Marketing denkst oder eine Marketing-Aufgabe erledigen möchtest.

Welche negativen oder blockierenden Sätze sagst du dir innerlich immer wieder?

Notiere dir eine Woche lang jeden negativen Gedanken zum Thema Marketing. Am Ende der Woche schaust du dir die Liste an. Oft wirst du feststellen, dass sich bestimmte Muster wiederholen – und genau da kannst du ansetzen.

Allein das Bewusstmachen nimmt diesen Gedanken oft schon die Macht.

Hinterfrage deine Glaubenssätze

Viele unserer negativen Glaubenssätze sind nicht die absolute Wahrheit, sondern oft nur alte, festgefahrene Geschichten, die wir uns selbst oder die uns andere erzählt haben. Du kannst lernen, diese Geschichten zu hinterfragen und durch neue, unterstützende Überzeugungen zu ersetzen.

Beispiel:

  1. Alter Glaubenssatz: Ich kann kein Marketing.
  2. Hinterfragen: Stimmt das wirklich? Habe ich nicht schon mal einen Klienten gewonnen? Habe ich nicht schon Texte geschrieben, die gut ankamen?
  3. Neuer Glaubenssatz: Ich lerne Marketing Schritt für Schritt. Ich habe schon einige Dinge geschafft und werde auch das hier lernen.

Feiere kleine Erfolge

Wir neigen oft dazu, uns nur auf das zu konzentrieren, was noch nicht klappt oder was wir noch alles erledigen müssen. Dabei übersehen wir die vielen kleinen Fortschritte, die wir bereits gemacht haben. Das demotiviert auf Dauer.
Führe ein Erfolgstagebuch. Notiere dir jeden Tag (oder jede Woche) drei Dinge, die du im Bereich Marketing geschafft oder gelernt hast – egal wie klein sie dir erscheinen mögen. 

Das können Dinge sein wie: Ich habe einen Post veröffentlicht. Ich habe eine neue Funktion in meinem E-Mail-Programm ausprobiert. Ich habe mich getraut, mein Angebot zu nennen.

Suche dir Austausch und Vorbilder

Du musst diesen Weg nicht alleine gehen! Suche den Austausch mit anderen Coaches oder Selbstständigen, die eine positive und konstruktive Einstellung zum Marketing haben. Lerne von ihren Erfahrungen und lass dich inspirieren.

Oft hilft es zu sehen: Andere haben diese Hürden auch überwunden. Und wenn die das geschafft haben, kannst du das auch.

Wechsle die Perspektive: Dienen statt verkaufen

Dieser Perspektivwechsel kann Wunder wirken! Es geht beim Marketing nicht primär darum, dich selbst zu verkaufen oder anzupreisen. Es geht vielmehr darum, den Menschen, die deine Unterstützung und Expertise brauchen, den Weg zu dir zu zeigen. Du bietest Lösungen für ihre Probleme an.

Wenn du diese Haltung einnimmst – Wie kann ich helfen? statt Wie verkaufe ich mich? – fühlt sich Marketing oft schon viel leichter und authentischer an.

Stell dir eine Person vor, die gerade sehr unter einem Problem leidet, bei dem du mit deinem Coaching hervorragend helfen könntest. Wäre es nicht schade und fast schon unterlassene Hilfeleistung, wenn diese Person dich nicht findet, nur weil du dich nicht traust, über dein Angebot zu sprechen?

Nimm dir die Technik-Angst

Du musst nicht über Nacht zum Technik-Profi werden. Und du musst auch nicht alles alleine können oder verstehen. Es gibt für fast jedes Tool einfache Anleitungen, oft auch auf Deutsch, und viele Dinge kann man auch an virtuelle Assistenten abgeben, wenn man das möchte.

Such dir EINE Plattform oder EIN Tool aus, mit dem du dich vertraut machen möchtest. Fang klein an. Schau dir ein Tutorial an. Probiere eine Funktion aus. Und dann die nächste.

Du wirst sehen: Schritt für Schritt wird es leichter.

Content-Recycling: Weniger Druck, mehr Ergebnis

Ein echter Durchbruch für viele Coaches ist das strategische Content-Recycling! Dieser Artikel, den du gerade liest, ist selbst ein Beispiel dafür: Die Inhalte kann ich in verschiedenen Formaten mehrfach nutzen.

Aus einem Blogartikel wie diesem entstehen leicht:

  • Mehrere LinkedIn-Posts
  • Instagram-Karussells
  • Newsletter-Beiträge
  • Stories oder kurze Videos
  • Eine Podcast-Episode

Das Beste daran: Du musst die Inhalte nur einmal gründlich erarbeiten und kannst sie dann in verschiedenen Formaten immer wieder einsetzen. Das spart nicht nur Zeit, sondern nimmt auch den Druck, ständig neue Inhalte produzieren zu müssen – perfekt für alle, die mit Perfektionismus oder Technik-Angst kämpfen!

Dein nächster Schritt

Such dir jetzt EINE der genannten Blockaden aus, die dich im Moment am meisten beschäftigt oder ausbremst. Und dann wähle EINEN der praktischen Tipps aus diesem Artikel, den du noch diese Woche ausprobieren und umsetzen möchtest.

Denk immer daran: Es geht um Fortschritt, nicht um Perfektion. Deine innere Haltung kannst du trainieren, Tag für Tag, Schritt für Schritt.

Fazit: Mindset ist der wichtigste Hebel

Deine innere Einstellung, dein Mindset, ist oft entscheidend für deinen Erfolg – auch und gerade im Marketing. Wenn du es schaffst, deine Marketing-Blockaden zu erkennen und aufzulösen und eine positive, neugierige Haltung zu entwickeln, wird Marketing sich mit der Zeit leichter anfühlen.

Es ist ein Prozess, das ist klar. Sei geduldig mit dir selbst auf diesem Weg. Rückschläge gehören dazu, aber jeder kleine Schritt nach vorn zählt.

Der Realitätscheck: Erwarte nicht, dass sich sofort Erfolge einstellen, nur weil du an deinem Mindset arbeitest. Oft dauert es Monate, bis du erste Ergebnisse siehst. Du musst dir eine Community erst aufbauen – und das braucht Zeit, Kontinuität und Geduld. Aber: Jeder Post, jeder Artikel, jede Aktion bringt dich einen Schritt weiter.

Mit einer gestärkten inneren Haltung wird es dir viel leichter fallen, die praktischen Marketing-Schritte umzusetzen. Du wirst sehen: Marketing muss kein Monster bleiben. Es kann sich mit der Zeit wie ein normaler Teil deiner Arbeit anfühlen.

Welche Marketing-Mindset-Blockade kennst du bei dir am besten?

Und welcher kleine Tipp aus diesem Artikel hat dich jetzt spontan inspiriert, etwas Neues auszuprobieren oder anders zu denken?