Du postest großartigen Content, aber irgendwie will die Sache mit der Reichweite nicht so richtig klappen? Kann gut sein, dass du einfach zur falschen Zeit postest.
Ich weiß – klingt banal. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade wir Coaches oft in eine Falle tappen: Wir orientieren uns an den Standard-Empfehlungen für B2B-Content. Das Problem? Unsere Zielgruppe tickt anders
LinkedIn liebt schnelle Interaktionen. Die ersten 90 Minuten nach dem Posten sind entscheidend – wer hier Likes und Kommentare bekommt, hat gute Chancen auf mehr Reichweite. Bis zu 35 % mehr, sagen die Studien.
Dumm nur: Während andere Branchen ihre besten Zeiten haben, sitzen unsere Zielgruppen oft ganz woanders. Führungskräfte stecken morgens in Meetings. Unternehmer arbeiten oft außerhalb der klassischen Bürozeiten. Angestellte scrollen durch LinkedIn in den Pausen, nicht während der Arbeitszeit. Und internationale Klienten? Die leben in völlig anderen Zeitzonen.
Meine eigene Erfahrung:
Offen gestanden arbeite ich unterschiedlich. Bei einem internationalen Konzern haben wir eine feste Tageszeit festgelegt, auch in dem Wissen, dass es in anderen Zeitzonen ein ungünstiger Zeitpunkt sein kann. Bei anderen Kunden und auch bei mir selbst richte ich mich nach den Analysen von Publer.io* und plane die Beiträge zu den Zeitfenstern, wo die größte Reichweite ausgewiesen wird.
Heißt: Es gibt nicht DIE eine perfekte Zeit. Aber es gibt verdammt gute Ansätze. 😉
Die großen Studien von Hootsuite, Buffer und Co. kommen für 2025 zu klaren Ergebnissen: Beste Tage sind Dienstag und Mittwoch. Beste Zeiten sind 4-6 Uhr und 8-9 Uhr morgens. Überraschung: Donnerstag schlägt mittlerweile den Freitag.
Soweit die Theorie. Praktisch sind diese Zeiten aber für den B2B-Durchschnitt gemacht – nicht für Coach-Zielgruppen. Und hier wird's interessant.
Ich habe über Jahre getestet und beobachtet – bei mir selbst und bei meinen Kunden. Hier sind die Muster, die ich sehe:
Für Business & Executive Coaches (Zielgruppe: Führungskräfte, C-Level, Unternehmer):
Montag 6:30-7:30 Uhr funktioniert super. Warum? Die Leute brauchen Inspiration für die Woche. Mittwoch 12:00-12:30 Uhr ist die kurze Mittagspause zwischen Terminen – hier werden schnelle Impulse gescannt. Und Sonntag 19:00-21:00 Uhr ist Zeit für strategische Gedanken und Wochenplanung.
Diese Zielgruppe will morgens motiviert werden, mittags schnelle Impulse und abends Zeit für Reflexion.
Für Career & Life Coaches (Zielgruppe: Angestellte, Karrierewechsler):
Dienstag 7:00-8:00 Uhr vor dem Arbeitsbeginn. Mittwoch 12:30-13:30 Uhr Mittagspause (aber diskret!). Donnerstag 17:30-18:30 Uhr nach Feierabend.
Wichtig: Diese Zielgruppe nutzt LinkedIn oft heimlich während der Arbeitszeit. Deine Inhalte müssen schnell lesbar sein – mobil optimiert, auf den Punkt.
Falls deine Klienten international verstreut sind, wird es kompliziert. Ich kenne das Problem von den internationalen Unternehmen, mit denen ich im LinkedIn-Marketing zusammenarbeiten.
Drei Strategien, die funktionieren:
Die Zahlen sind eindeutig: 2-5 Posts pro Woche sind der Sweet Spot für Coaches. Mehr geht, aber die Qualität leidet oft. Und über ein gut optimiertes Profil und pfiffige Kommentare kannst du auch gut Sichtbarkeit auf LinkedIn aufbauen.
Meine ehrliche Empfehlung:
Oh ja, ich könnte hier Geschichten erzählen... 😅
Fehler 1: Standard-Empfehlungen blind übernehmen. Ich hab am Anfang stur um 8 Uhr morgens gepostet, weil 'alle das so machen'. Meine Zielgruppe? War noch beim Kaffee. Lösung: Nischen-spezifische Zeiten entwickeln.
Fehler 2: Eigene Gewohnheiten auf die Zielgruppe übertragen. Nur weil ich morgens um 6 Uhr am produktivsten bin, heißt das nicht, dass meine Zielgruppe dann auf LinkedIn ist. Lösung: Zielgruppen-Verhalten analysieren, nicht das eigene.
Fehler 3: Jeden Tag zu anderen Zeiten posten. Das verwirrt nicht nur deine Follower, sondern auch den LinkedIn-Algorithmus. Lösung: Konsistente Zeiten für Gewohnheitsbildung.
Fehler 4: Zu oft posten, um "aktiv zu bleiben". Ich hatte mal eine Phase, wo ich dachte, ich müsse täglich posten. Hat mich ausgelaugt und die Qualität litt. Lösung: 2-5 qualitativ hochwertige Posts pro Woche reichen völlig.
Du machst noch andere Fehler auf LinkedIn, die deine Sichtbarkeit bremsen? Lass uns gemeinsam schauen, wo noch Potenzial in deiner LinkedIn-Präsenz steckt.
LinkedIn-Beratung anfragenIch plane mittlerweile alles vor. Spart Zeit und sorgt für Konsistenz:
Falls du wissen willst, was bei DIR am besten läuft – nicht bei mir, nicht bei den Studien, sondern bei DIR:
Klingt nach Arbeit? Ist es auch. Aber es lohnt sich. Versprochen.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus meiner Erfahrung:
Denk dran: Perfektes Timing ohne guten Content bringt nichts. Aber guter Content zur falschen Zeit erreicht niemanden. Du hast beides in der Hand.
Diese Woche: Schau dir deine LinkedIn Analytics der letzten 30 Tage an. Teste 3 verschiedene Zeiten.
Diesen Monat: Mach den 30-Tage-Test. Entwickle deinen optimalen Posting-Kalender. Investiere in ein Scheduling-Tool (wenn du es ernst meinst).
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