Du musst nicht täglich auf LinkedIn posten, um deine Expertise zu zeigen und sichtbar zu werden. Gerade beim Start auf LinkedIn erlebe ich oft Menschen, die befangen sind. Warum? Weil Sie die Plattform als pure Selbstbeweihräucherung und Ego-Show empfinden.
Lass mich dazu 2 Dinge sagen:
Lass uns in dem Artikel ein wenig auf mögliche Kommentarstrategien eingehen.
Offen gestanden war ich auch lange von dem Gedanken getrieben, dass nur in eigenen Beiträgen die Expertise rüberkommt. Kommentieren fühlte sich einfach nach weniger an. Als würde ich mich mit fremden Federn schmücken.
Aber Social Media ist aus meiner Perspektive Austausch auf Augenhöhe und LinkedIn ist eine der sozialen Plattformen, wo du das heute noch findest. Keiner versteckt sich hinter dubiosen Namen, sondern du weißt, was die anderen machen und wie sie heißen.
Als Coach bist du darauf trainiert, in kurzen Gesprächen präzise Impulse zu geben. Genau das kannst du in Kommentaren nutzen. Du kannst die entscheidende Frage stellen oder die Perspektive erweitern, die den Unterschied macht.
LinkedIn mag Kommentare. Punkt. Nicht wegen irgendwelcher geheimer Algorithmus-Tricks, sondern weil echte Diskussionen die Leute länger auf der Plattform halten. Und je länger Leute auf der Plattform sind, desto besser auf für das Business von LinkedIn.
Lass uns mal ein paar Fakten zu dem Thema anschauen:
Diese Effekte werden von LinkedIn selbst sowie Social-Media-Experten und Studien im deutschsprachigen Raum bestätigt.
Ach ja, lass ChatGPT bei Kommentaren bitte raus. Sonst wirkt das, als ob du nur der Sichtbarkeit wegen kommentierst. Ich schreibe meine Kommentare selbst. Manchmal lasse ich KI noch mal den Schreibstil bei längeren Kommentaren verbessern.
1. Die ehrliche Gegenfrage: Statt allem zuzustimmen, frag nach dem, was dich wirklich beschäftigt.
2. Die eigene Erfahrung (kurz und knapp): Nicht die große Coach-Story, sondern was du selbst erlebt hast. Das können sein: relevante Situation aus Coaching-Praxis, überraschende Erkenntnis oder Wendung oder übertragbares Prinzip ableiten.
Beispiel unter einem Post ĂĽber Prokrastination:
"Das erinnert mich an eine Klientin, die 3 Jahre lang ihren Traumjob nicht anging. Der Durchbruch kam, als wir herausfanden, dass es nicht um Faulheit ging, sondern um Perfektionismus. Manchmal ist Prokrastination nur getarnte Angst vor dem Scheitern. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?"
4. Der praktische Impuls: Ein Tipp, der tatsächlich funktioniert – ohne Coaching-Sprech.
Unter einem Post ĂĽber Burnout:
"Wichtiger Punkt! Aus neuropsychologischer Sicht ist Burnout oft das Ergebnis chronischer Stresshormon-AusschĂĽttung. Was viele nicht wissen: Der Vagusnerv spielt eine SchlĂĽsselrolle bei der Regeneration.
3 einfache Vagusnerv-Ăśbungen, die ich meinen Klienten empfehle:
Welche Entspannungstechniken funktionieren fĂĽr euch am besten?"
5. Der Experten-Kommentar (Autorität aufbauen): Ergänze Posts mit deiner fachlichen Expertise und gerne den Kommentar mit einer Frage abschließen.
Mehrwert-Kommentar:
"GroĂźartiger Punkt zu Resilienz! In meiner Coaching-Praxis sehe ich oft, dass Menschen Resilienz mit 'hart sein' verwechseln. Echte Resilien bedeutet flexibel zu bleiben. Eine Frage, die ich meinen Klienten stelle: 'Wo kannst du nachgeben, ohne aufzugeben?' Was ist eure Erfahrung damit?"
6. Der Ressourcen-Kommentar (Mehrwert ohne Verkauf): Teile wertvolle Ressourcen, ohne zu verkaufen. Das können beispielsweise Tool- oder Buchtipps sein.
"Fantastischer Beitrag! Ich kann dazu das Buch 'Atomic Habits' von James Clear empfehlen. Kapitel 4 behandelt genau diesen Punkt. Eine Erkenntnis daraus, die meine Coaching-Arbeit verändert hat: 'Du steigst nicht auf das Niveau deiner Ziele, sondern fällst auf das Niveau deiner Systeme.' Welche Systeme habt ihr entwickelt, um eure Ziele zu erreichen?"
7. Der Kontrast-Kommentar (Neue Perspektive): Sichtweise anerkennen, aber die eigene Sicht aus einem anderen Blickwinkel anreichern. Und auch hier mit einer Frage abschlieĂźen.
Unter einem Post ĂĽber Motivation:
"Interessanter Ansatz! Ich sehe das etwas anders: Motivation ist wie Duschen – sie hält nicht ewig an, aber sie ist trotzdem wichtig. In meiner Coaching-Praxis fokussiere ich mich mehr auf 'Systeme statt Motivation'. Wenn die Systeme stimmen, braucht man weniger Willenskraft. Beispiel: Statt sich zu motivieren, jeden Tag zu schreiben, lege ich den Laptop am Vorabend auf den Küchentisch. Der Weg des geringsten Widerstands führt dann zum Schreiben. Wie automatisiert ihr eure wichtigsten Gewohnheiten?"8. Der Validierungs-Kommentar (Beziehung stärken): Bestätige das Gesagte anhand eigener Erfahrung oder einer Statistik und erweitere die Gedanken des Autors
"Absolut richtig! Diese Erkenntnis deckt sich mit meiner Erfahrung aus 500+ Coaching-Sessions. Besonders der Punkt über [spezifischer Aspekt] ist goldwert. Was ich ergänzen möchte: [Zusätzlicher Insight] Danke für diesen wertvollen Post!"
Die 3 goldenen Zeitfenster
1. Pre-Commenting (15-30 Minuten vor eigenem Post)
2. Erste Stunde nach Veröffentlichung
3. 24-Stunden-Fenster
Wenn LinkedIn dein einziger Social-Media-Kanal ist und du darauf den Fokus zur Kundengewinnung setzt, lohnt sich dieses Vorgehen.
Ich selbst mache das aber von meinem Tageskalender abhängig und halte mich nicht daran, obwohl ich die Zahlen kenne und die Effekte im Netzwerk bestätigt sehr.
Nach einer Weile merkst du: Nicht jeder Post ist gleich. Je nachdem, wer schreibt, funktionieren andere Kommentare. Hier meine Beobachtungen:
Hier bin ich vorsichtig. Keine Belehrungen, kein „Das mache ich in meinem Coaching auch so". Stattdessen:
Hier kann ich lockerer sein. Wir sprechen die gleiche Sprache:
Da ist mehr los, also muss mein Kommentar herausstechen:
Kommentieren ist nur ein Baustein einer erfolgreichen LinkedIn-Präsenz. Wenn du das große Bild sehen und eine Strategie entwickeln möchtest, die zu dir und deinem Business passt, lass uns sprechen.
Jetzt LinkedIn-Beratung buchenKommentieren allein macht dich nicht über Nacht zum LinkedIn-Star. Es ist ein Baustein, nicht die Lösung für alles.
Was Kommentieren kann:
Was Kommentieren nicht kann:
Ob das zu mehr Kunden geführt hat? Schwer zu sagen. LinkedIn ist kein Automat, wo man Engagement reinsteckt und Aufträge rauskommen. Aber die Gespräche, die entstehen, sind interessanter geworden.
Fang klein an. Suche dir 5 Accounts von Leuten, deren Content du ohnehin gerne liest. Kommentiere eine Woche lang nur unter deren Posts – mit echten Gedanken, nicht mit Marketing-Floskeln.
Beobachte, was passiert. Nicht in Zahlen (außer du willst), sondern im Gefühl. Wird LinkedIn dadurch entspannter für dich? Kommst du mit interessanten Menschen ins Gespräch? Merkst du, dass du schärfer formulierst?
Wenn ja, weitermachen. Wenn nein, lass es bleiben. LinkedIn-Marketing sollte sich nicht wie Folter anfĂĽhlen.
Kommentieren ist nur ein Baustein einer erfolgreichen LinkedIn-Präsenz. Wenn du das große Bild sehen und eine Strategie entwickeln möchtest, die zu dir und deinem Business passt, lass uns sprechen.
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