LinkedIn Hashtags: Was wirklich zählt (und warum ich drauf verzichte)

„Sind Hashtags auf LinkedIn wirklich noch relevant?“ 

Die Frage kommt öfter. Meine Antwort: Nein. Mit drei Ausnahmen.

Ich weiß, das ist nicht die differenzierte Antwort, die du vielleicht erwartet hast. Aber nach Jahren auf LinkedIn und unzähligen Tests bei mir und meinen Kunden habe ich eine klare Meinung dazu entwickelt. Lass mich dir zeigen, warum.

Was LinkedIn mit Hashtags gemacht hat (und warum das wichtig ist)

LinkedIn hat in den letzten Jahren einiges über den Haufen geworfen. Die Hashtag-Suchfunktion? Deutlich reduziert. Die Hashtag-Follower-Funktion? Komplett weg. Hashtag-basierte Feed-Algorithmen? Stark zurückgefahren.

Was heißt das konkret? 

LinkedIn setzt mittlerweile massiv auf KI. Der Algorithmus versteht selbst, worum es in deinem Beitrag geht – egal ob mit oder ohne Rautezeichen. Dein Content wird anhand des Textes kategorisiert, nicht anhand von drei Hashtags am Ende.

Meine Beobachtung: Die Posts meiner Kunden performen ohne Hashtags genauso gut – manchmal sogar besser. Warum? Weil der Fokus auf dem Content liegt, nicht auf vermeintlichen Tricks.

Die drei Ausnahmen (wo Hashtags noch Sinn machen)

Okay, ich hab gesagt, ich verzichte auf Hashtags. Das stimmt zu 95%. Aber es gibt drei Situationen, wo ich sie gezielt einsetze:

1. Events und Konferenzen

Bei Veranstaltungen wie #CoachingKongress2025 oder #ICFConference macht es Sinn. Warum? Weil alle Teilnehmer unter diesem Hashtag posten und du so die anderen Beiträge findest. Das ist praktisch und funktioniert.

2. Community-Challenges

Wenn du eine Challenge wie #30TageCoachingChallenge machst, brauchst du einen Hashtag zur Bündelung. Die Teilnehmer sollen sich gegenseitig finden und vernetzen können. Hier ist der Hashtag das verbindende Element.

3. Eigene Branding-Hashtags (mit Geduld)

Du kannst eigene Hashtags für deine Marke entwickeln. Aber: Das braucht mindestens sechs Monate konsequente Nutzung. Und ehrlich? Die meisten geben vorher auf. Ich nutze Branding-Hashtaga selbst nur sporadisch, weil der Aufwand oft nicht zum Ertrag passt.

Wichtig zu wissen: Klickt jemand auf deinen Hashtag, sieht er ALLE Beiträge dazu – auch die von deinen Mitbewerbern. Überleg dir gut, ob du das willst. 😉

Warum ich auf Hashtags verzichte

Ich habe lange mit Hashtags experimentiert. Verschiedene Kombinationen, verschiedene Anzahlen, verschiedene Platzierungen. Und hier ist, was ich gelernt habe:

Die Reichweite hing NIE von den Hashtags ab.

Posts mit starkem Content und ohne Hashtags performten besser als mittelmäßiger Content mit „optimalen“ Hashtags. Der LinkedIn-Algorithmus schaut auf Engagement, nicht auf Rautezeichen.

Ich habe mal einen Test gemacht: Den gleichen Post zweimal veröffentlicht (im Abstand von Wochen), einmal mit Hashtags, einmal ohne. Ergebnis? Kein signifikanter Unterschied in der Reichweite. Aber der Post ohne Hashtags sah aufgeräumter aus.

Seitdem verzichte ich in meinen eigenen Postings komplett auf Hashtags. Auch wenn ich für Kunden texte, lasse ich sie weg – mit einer Ausnahme: Events, Community und Branding-Hashtags. Die setze ich bewusst und gezielt ein.

Die größten Hashtag-Fehler (die ich alle selbst gemacht habe)

Falls du trotzdem Hashtags nutzen willst, hier die Fehler, die du vermeiden solltest. Ich hab sie alle durch – du musst es nicht auch noch tun. 😅

Fehler 1: Mehr als 5 Hashtags

Ich dachte mal: Viel hilft viel. Hab 10-15 Hashtags unter meine Posts gepackt. Resultat? 68% weniger Reichweite. LinkedIn wertet das als Spam. Maximum 5, optimal sind 3-4. Das ist nicht meine Meinung, das sind die Zahlen.

Fehler 2: Generische Masse-Hashtags

#Success #Motivation #Inspiration – ich hab sie alle benutzt. Weißt du, was passiert ist? Nichts. Diese Hashtags sind so übersättigt, dass dein Post in Sekunden untergeht. Wenn schon Hashtags, dann nischen-spezifisch.

Fehler 3: Hashtag-Spam

#Coaching #Coach #Coaches #CoachingLife #CoachingTips – sieht nicht nur bescheuert aus, ist auch kontraproduktiv. LinkedIn mag keine Redundanz.

Fehler 4: Irrelevante Trending-Hashtags

Ich habe mal versucht, auf einen Trend aufzuspringen, der nichts mit meinem Content zu tun hatte. Das hat meiner Glaubwürdigkeit mehr geschadet als genutzt. Lass es einfach.

Was stattdessen wirklich funktioniert

Wenn Hashtags nicht mehr der Gamechanger sind – was dann? Hier ist, was ich bei mir und meinen Kunden sehe:

1. Keywords direkt im Text

LinkedIn versteht Kontext. Statt #Coaching am Ende zu packen, schreib im Text über 'Führungskräfte-Coaching' oder 'Executive Coaching'. Der Algorithmus kategorisiert deinen Post automatisch – ohne Rautezeichen.

2. Starker Content mit Mehrwert

Ein Post mit echtem Mehrwert schlägt jeden Hashtag-optimierten Standardpost. Immer. Die Leute engagieren sich bei gutem Content – und genau das will der Algorithmus sehen.

3. Konsistente Formate

Statt Hashtags zur Kategorisierung nutze wiederkehrende Formate. Bei mir weiß jeder: Dienstags kommt Content-Strategie, donnerstags LinkedIn-Tipps. Das schafft Erwartung und Gewohnheit – besser als jeder Hashtag.

Was 2025 wichtiger ist als Hashtags

Keywords im Text

Statt schwacher Hashtag-Posts wie „Heute spreche ich über ein wichtiges Thema. #Coaching #Success“ schreibst du starke Posts wie „Führungskräfte-Coaching hilft dabei, authentische Führung zu entwickeln. Hier sind 3 Methoden, die ich in meiner Coaching-Praxis erfolgreich einsetze...“

Semantische Keywords

LinkedIn's Algorithmus versteht Kontext. Verwende Synonyme wie Coaching, Beratung, Mentoring. Nutze verwandte Begriffe wie Führung, Leadership, Management. Sprich die Sprache deiner Zielgruppe.

Content-Kategorisierung durch Struktur

Statt Hashtags für Kategorisierung nutze konsistente Post-Formate wie „Framework Freitag“, wiederkehrende Serien wie „Transformation Tuesday“ und klare thematische Kategorien wie Methoden, Stories oder Insights.

Meine klare Empfehlung für dich

Wenn du mich fragst: Verzichte auf Hashtags. Investiere die Zeit lieber in besseren Content. Die einzige Ausnahme: Events, Challenges und vielleicht – vielleicht – ein eigener Branding-Hashtag, wenn du wirklich sechs Monate durchhältst.

Aber das Wichtigste: Teste es selbst. Mach drei Posts ohne Hashtags, drei mit Hashtags. Vergleich die Zahlen. Nicht was irgendein Experte sagt (auch nicht ich), sondern was bei DIR funktioniert.

Denn hier ist die Wahrheit: Content-Qualität schlägt jeden Hashtag-Trick. Immer.

Deine nächsten Schritte

Diese Woche: Analysiere deine letzten 10 Posts. Wie viele Hashtags hast du verwendet? Vergleich die Reichweite. Poste einen Test-Beitrag OHNE Hashtags und schau, was passiert.

Diesen Monat: Fokussiere auf Keywords im Text statt Hashtag-Optimierung. Entwickle konsistente Content-Formate. Baue deine Community durch echte Beziehungen auf, nicht durch Hashtags.

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