7 Strategien für mehr Sichtbarkeit auf Social Media (ohne dich zu verzetteln)

7 Strategien für mehr Sichtbarkeit auf Social Media (ohne dich zu verzetteln)

Viele Coaches und Beraterinnen über 35 erleben denselben Druck: Die Kolleg:innen posten scheinbar ununterbrochen bei LinkedIn, Instagram, Facebook oder TikTok, veröffentlichen Podcasts, produzieren Reels und schreiben Newsletter. 

Gleichzeitig führen sie ein Geschäft und wollen nicht ihre komplette Zeit auf Social Media verbringen. 

Wie soll man da mithalten? 

Dieser Artikel richtet sich genau an dich, wenn du dich in dieser Situation wiederfindest. Er zeigt dir, wie du mit weniger Aufwand eine dauerhafte Sichtbarkeit aufbauen kannst – ohne dich zu verzetteln. 

Die Wahrheit über Sichtbarkeit (die dir niemand sagt)

Sichtbarkeit ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Viele Coaches stürzen sich für ein paar Monate enthusiastisch in Social Media, posten täglich, probieren jede Plattform aus und verbrennen dabei viel Energie. 

Danach folgt der Frust, weil es keine Ergebnisse gibt. Warum?

Follower‑Zahlen allein sind kein Erfolgsmaßstab. Eine aktive Community aus 500 Menschen kann mehr Anfragen bringen als 5 000 passive Follower.

Was funktioniert NICHT:

  • 3 Monate Gas geben, dann wieder verschwinden
  • Auf allen Plattformen gleichzeitig starten
  • Jeden Tag posten, nur um zu posten
  • Follower-Zahlen als Erfolgsmaßstab nehmen
  • Nur Fach-Content ohne Persönlichkeit

Was stattdessen funktioniert:

  • Konsistenz über Monate und Jahre
  • Fokus auf 1 bis 2 Plattformen, die richtig bespielt werden
  • Qualität vor Quantität
  • Engagement und echte Verbindungen als Maßstab
  • Eine Mischung aus Expertise und Persönlichkeit

Die folgenden 7 Strategien basieren auf diesem Prinzip: Weniger machen, aber das richtig.

Strategie 1: Wähle EINE Hauptplattform (und werde dort wirklich gut)

Der größte Fehler, den ich bei Coaches sehe: Sie versuchen, auf allen Plattformen gleichzeitig präsent zu sein. LinkedIn, Instagram, Facebook, TikTok – und am Ende läuft nichts richtig. Warum? Du kannst zwar überall dein Content zweitverwerten, aber du hast nicht die Zeit, dir überall eine Community aufzubauen.

Strategie 2: Baue ein Content-Fundament mit Evergreen-Artikeln

Zeitinvestition: 3-4 Stunden pro Monat

Social Media kommt und geht. Dein Blog bleibt.

Ich empfehle dir, mindestens 12 richtig gute Artikel pro Jahr zu schreiben – einen pro Monat. Diese Artikel sollten:

  • Zeitlos sein (Evergreen-Content)
  • Ein konkretes Problem lösen
  • 1.500-2.000 Wörter lang sein
  • Für Suchmaschinen optimiert sein
  • Die Basis für 10-15 Social-Media-Posts sein

Warum das so mächtig ist:

Diese Artikel arbeiten für dich, auch wenn du schläfst. Menschen finden sie über Google, lesen sie, und plötzlich hast du eine Anfrage.

Ich habe Artikel aus 2019, die mir bis heute monatlich neue Leads bringen.

Bonus: Diese Artikel kannst du perfekt auf LinkedIn, als Newsletter oder in deiner Community teilen. Einmal schreiben, mehrfach verwerten.

Strategie 3: Nutze Content Recycling – aus 1 mach 15

Zeitersparnis: 50-70%

Das ist meine Lieblingsstrategie – und wahrscheinlich der Grund, warum ich nicht ausgebrannt bin.

Content Recycling bedeutet: Du erstellst einen Kernartikel und verwandelst ihn in 10-15 verschiedene Formate.

Aus einem zeitlosen und umfassenden Blogartikel kannst du locker folgende Dinge machen:

  • 5 bis 7 Social-Media-Posts (verschiedene Perspektiven)
  • 1 Newsletter (mit persönlicher Einleitung)
  • 5 bis 8 kurze Story-Snippets
  • 1 Podcast-Episode oder Video (wenn du magst)

Mein Recycling-Workflow mit KI:

  1. Ich nehme meinen fertigen Artikel
  2. Ich nutze Tools wie Claude oder ChatGPT, um aus dem Artikel Pins für Pinterest, LinkedIn-Beiträge und Video-Skripte zu enwickeln. 
  3. Überarbeitung der Beiträge und 
  4. Erstellung der Grafiken, Fotos oder Videodreh
  5. Veröffentlichung planen

Ergebnis: Ein Artikel gibt mir Content für einen Monat. Statt jeden Tag neu zu überlegen, was ich posten soll.

Strategie 4: Zeige deine Persönlichkeit (nicht nur dein Fachwissen)

Wirkung: Hoch

Die erfolgreichsten Coaches, mit denen ich arbeite, haben eins gemeinsam: Man erkennt sie wieder.

Nicht wegen ihrer Follower-Zahl. Sondern wegen ihrer Art.

Was bedeutet das konkret?

  • Wiedererkennbare visuelle Elemente (Farben, Schrift, Stil)
  • Eine klare Tonalität in deiner Kommunikation
  • Persönliche Stories neben Fach-Content
  • Meinungen und Haltungen (nicht nur nette Tipps)

Wichtig: Du musst nicht dein ganzes Leben teilen. Aber du solltest zeigen, dass du ein Mensch bist – kein Content-Roboter.

Was ich von mir teile:

  • Meine Fails im Marketing
  • Was mich nervt (ehrlich und direkt)
  • Wie ich mit Zeitmangel umgehe
  • Was ich aus der Elternzeit gelernt habe

Was ich NICHT teile: Details über mein Kind, meinen Partner, meine Finanzen. Das hat auf sozialen Netzwerken nichts verloren.

Die Formel: 70 % Fach-Content mit Persönlichkeit + 20% persönliche Insights = Menschen erinnern sich an dich und 10 % vertrieblichen Content.

Strategie 5: Interagiere strategisch 

Zeitinvestition: 15 Minuten täglich

Hier ist eine unbequeme Wahrheit: Deine Posts allein bringen dir keine Sichtbarkeit.

Was wirklich Sichtbarkeit bringt:

  • Durchdachte Kommentare auf fremden Beiträgen
  • Antworten auf Kommentare unter deinen Posts
  • Direktnachrichten zu Menschen aus deiner Zielgruppe

Meine tägliche 15 bis 30-Minuten-Routine für LinkedIn:

  • 20 Minuten Beiträge kommentieren
  • 5 Minuten Kommentare und Nachrichten beantworten
  • 5 Minuten vernetzen

Warum das funktioniert: Menschen sehen dich, merken sich deinen Namen, und plötzlich taucht dein Name immer öfter auf. Das ist Sichtbarkeit.

Strategie 6: Nutze KI clever (aber ersetze dich nicht selbst)

Zeitersparnis: 30-50%

KI ist 2025 kein Nice-to-have mehr – sondern ein Must-have.

Aber: Ich sehe viele, die KI falsch nutzen. Sie lassen sich komplette Posts schreiben – und die klingen generisch und austauschbar.

Wo ich KI nutze (und wo nicht):

  • Gliederungen für Artikel erstellen
  • Formulierungen verbessern ("Mach diesen Absatz knackiger")
  • Hook-Ideen für Posts generieren
  • Content Recycling (aus Artikel verschiedene Posts machen)
  • Grammatik und Rechtschreibung prüfen

Wo KI NICHT hilft:

  • Komplette Posts schreiben lassen (zu generisch)
  • Persönliche Stories erfinden
  • Deine Meinung formulieren
  • Finale Texte ohne Überarbeitung veröffentlichen

Meine Faustregel: KI ist mein Assistent, nicht mein Ghostwriter. Ich schreibe, KI verbessert. Nicht umgekehrt.

Strategie 7: Setze auf Community, nicht auf Reichweite

Langfristiger Wert: Sehr hoch

Vergiss Follower-Zahlen. Wirklich.

Ich kenne Coaches mit 500 LinkedIn-Kontakten, die mehr Umsatz machen als welche mit 5.000. Warum? Weil sie eine echte Community haben.

Was ist eine Community?

  • Menschen, die regelmäßig deine Inhalte lesen
  • Die kommentieren und sich austauschen
  • Die dich weiterempfehlen
  • Die bei dir kaufen – oder andere zu dir schicken

Wie baust du eine Community auf?

  1. Sei konsistent da. Nicht jeden Tag, aber regelmäßig. Menschen sollen wissen: Jeden Dienstag und Donnerstag kommt ein Post von dir.
  2. Antworte auf jeden Kommentar. Wirklich jeden. Das zeigt: Du nimmst deine Community ernst.
  3. Stelle Fragen. Nicht nur Tipps geben, sondern echtes Interesse zeigen.
  4. Gib großzügig Wissen. Menschen kaufen nicht dein Wissen – sie kaufen deine Umsetzung und Begleitung.

Beispiel: Ich teile in meinen Artikeln alles, was ich weiß über Content Marketing. Trotzdem buchen mich Menschen – weil sie Begleitung wollen, nicht nur Wissen.

Was bei Sichtbarkeit NICHT funktioniert (die unbequeme Wahrheit)

Ich wäre nicht ehrlich, wenn ich dir nicht auch sagen würde, was NICHT funktioniert:

  • Follower kaufen (bringt null Engagement, null Anfragen)
  • Nur fachlich posten, ohne Persönlichkeit
  • Auf 5 Plattformen gleichzeitig mittelmäßig sein
  • 3 Monate Gas geben, dann wieder verschwinden
  • Nur posten, aber nie interagieren
  • Andere kopieren, statt deine eigene Stimme zu finden

Sichtbarkeit ist kein Hack. Es ist Konsistenz + Authentizität + Geduld.

Fazit: Weniger Plattformen, mehr Tiefe

Wenn du dir nur eine Sache aus diesem Artikel mitnimmst, dann das:

Sichtbarkeit entsteht nicht durch Omnipräsenz, sondern durch Relevanz.

Wähle 2 bis 3 dieser Strategien aus, die zu dir passen. Setze sie konsequent für 6 Monate um. Und dann schaust du, was passiert.

Sichtbarkeit ist ein Marathon, kein Sprint. Aber mit den richtigen Strategien kannst du ihn in deinem Tempo laufen.

Du willst Sichtbarkeit systematisch aufbauen? Lass uns reden.